Schon Öl gebunkert?

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Schon Öl gebunkert?
Predigt Mt 25,1-13
Matthew 25:1–13 BB
1 »Wenn das Himmelreich kommt, wird es sein wie folgendes Gleichnis: Zehn Brautjungfern nahmen ihre Fackeln und gingen hinaus, um den Bräutigam zu empfangen. 2 Fünf von ihnen waren dumm, die anderen fünf waren klug. 3 Die dummen Brautjungfern nahmen zwar ihre Fackeln mit, aber kein Öl. 4 Die klugen Brautjungfern dagegen nahmen zusammen mit ihren Fackeln auch Krüge mit Öl mit. 5 Doch der Bräutigam verspätete sich. Die Brautjungfern wurden müde und schliefen ein. 6 Mitten in der Nacht weckte sie der Ruf: ›Seht doch! Der Bräutigam kommt! Geht hinaus, um ihn in Empfang zu nehmen!‹ 7 Da standen alle Brautjungfern auf und machten ihre Fackeln bereit. 8 Die dummen Brautjungfern sagten zu den klugen: ›Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Fackeln sofort wieder aus!‹ 9 Aber die klugen Brautjungfern antworteten: ›Das geht nicht. Das Öl reicht nicht für uns und euch! Geht doch zu den Händlern und kauft euch selbst welches.‹ 10 Die dummen Brautjungfern gingen los, um Öl zu kaufen. Inzwischen traf der Bräutigam ein. Die klugen Brautjungfern, die vorgesorgt hatten, gingen mit ihm zum Hochzeitsfest. Hinter ihnen wurde die Tür geschlossen. 11 Später kamen die anderen Brautjungfern nach. Sie riefen: ›Herr, Herr, mach uns auf!‹ 12 Aber der Bräutigam antwortete: ›Amen, das sage ich euch: Ich kenne euch nicht.‹ 13 Bleibt also wachsam! Denn ihr kennt weder den Tag noch die Stunde, in der der Menschensohn wiederkommt.«
Liebe Gemeinde,
haben Sie schon genügend Öl eingebunkert für ihre Heizung, damit sie gut über den Winter kommen?
Nun gut, dass braucht nicht jeder von Ihnen. Bei manchen ist es das Gas aus der Leitung oder der Strom. Aber doch der eine oder andere muss doch irgendwelche fossilen Brennstoffe bunkern.
Mein Bruder muss zwar auch Öl bunkern, aber braucht bei weiten nicht so viel Öl um über den Winter zu kommen, wie ich, obwohl mein Haus viel kleiner ist als seins. Und er lebt nicht unbedingt in kalten Räumen.
Das liegt einfach daran, dass bei ihm das Öl nur ein Teil seiner Heizung ist, denn er hat drei Heizquellen: Öl, Holz und Solar. Da ist eben das Öl wirklich nur notwendig, wenn die anderen beiden ausfallen. Solar fällt aus, wenn es arg trübe und Nacht ist. Holz fällt eben nur aus, wenn er wirklich mal keine Zeit hat, damit zu heizen oder Holz zu schlagen und es aufzuarbeiten. Denn bei 4 ha Wald ist genügend Holz da.
Nun heute geht es uns auch um ein paar junge Frauen, die eigentlich Öl bunkern sollten, sicher kein Heizöl. Aber Öl zum Leuchten – vielleicht so etwas wie Petroleum. Und sie haben zu Warten.
Einerseits auf alles vorbereitet sein und anderseits Warten zu müssen, das kann ganz schön nervig sein. Vielleicht haben sie auch solche Situationen in ihrem Leben schon erlebt. Und irgendwann macht das Warten dann auch müde und schläfrig, wenn es dann zu lang ist. So ist es in der Beispielgeschichte, die Jesus erzählt. Da warten zehn junge Frauen auf den Bräutigam. Sie sollen ihn noch das letzte Stück des Weges zur Hochzeit begleiten. Ihm ein feierliches Geleit auf dem Weg geben.
Wir lesen dazu aus Matthäus 25 die Verse 1-13.
Matthäus 25,1–13 (LU)
1 Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen.
2 Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug.
3 Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit.
4 Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen.
5 Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.
6 Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen!
7 Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig.
8 Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen.
9 Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zu den Händlern und kauft für euch selbst.
10 Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen.
11 Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf!
12 Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.
13 Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.
Also das ist ja richtig peinlich, wenigstens für 5 der jungen Frauen. Sie hatten zwar die Fackeln mit, aber kein Öl zum Abbrennen. Logisch wäre doch das Öl zu teilen. Aber manchmal ist Teilen nicht die richtige Lösung. Denn das funktioniert hier nicht, denn da würde die Sache schiefgehen. Das Öl ist genau ausgerechnet. Es wäre so ungefähr, als wenn mein Bruder im Dezember bei mir vorbeikommt, und mich fragt, ob er von mir einen halben Tank Öl bekommen kann. Das geht nicht. Dann komme ich nicht über den Winter. Dann müsste ich selbst im Februar oder März nachtanken. Nun gut der Vergleich hinkt etwas, da ich jederzeit nachtanken kann.
Aber für die fünf (klugen) jungen Frauen ist es ausgeschlossen, dass sie den anderen fünf Öl abgeben können. Diese müssen sich es selbst besorgen.
Sie waren ja alle dabei. Alle zehn Jungfrauen wollten beim Fest dabei sein. Wer will das auch nicht ... Sie haben sich alle auf den Weg gemacht, sie warteten alle, sie hatten alle ihre Lampen dabei.
Aber dann kommt der Augenblick, die Stunde der Wahrheit. Als der Bräutigam da ist, da fehlt ihnen das Entscheidende!
Und wir schlucken nochmals und halten es fast nicht aus: Als den einen das Öl ausgeht, können die anderen nichts abgeben – ist das nicht eigentlich »unchristlich«?
Jesus sagt: Woran ihr am Ende eures Lebens gemessen werdet, das ist nichts, was irgendwie geteilt werden könnte.
Am Ende steht jeder ganz, ganz allein. Allein vor Gott mit seinem Leben. Da ist niemand, der dann noch dem anderen beistehen könnte.
Jesus fragt uns in dieser Geschichte ganz klar nach unserem Christsein. Hier wird deutlich, entweder bist du ganzer Christ oder gar kein Christ. Halbe Christen oder „Schein“- Christen gibt es nicht.
Ich kann auch nicht sagen, weil meine Eltern, oder mein Mann oder meine Frau Christen waren, bin ich auch Christ. Nein, das wäre nämlich der Versuch der törichten jungen Frauen, sich bei den Klugen Öl zu ergattern.
Vor 2 Jahren feierten wir 500 Jahre Reformation. Die Reformation begann eigentlich dadurch, weil Martin Luther genau über so einen Versuch sich Öl zu ergattern ungeheuer aufgeregt hat. Das war der Ablasshandel. Wie hieß der Spruch „Wenn der Taler in dem Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“. Genau das ist dieses törichte Handeln, was aber gar nicht nötig ist.
Sondern, da ist einer, der da gesagt hat: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich. Dieser, der das gesagt hat, ist Jesus Christus und er ist am Kreuz für uns gestorben, hat durch die Auferstehung die Macht des Todes besiegt und ist uns den Weg zum Vater vorangegangen. An diesen Jesus Christus brauchen wir nur zu glauben und ihm zu vertrauen. Dann haben wir das Öl. Das reicht, um eben bei der großen Hochzeit dabei zu sein wie die fünf klugen jungen Frauen.
Dazu möchte ich gerade auch heute am letzten Sonntag im Kirchenjahr Mut machen, besonders da wo wir auch unserer Verstorbenen gedenken und uns damit auch die Endlichkeit unseres eigenen Lebens auch ein Stück bewusstmachen.
In dem siebziger Jahren sangen wir gern einen Gospel, der stellte die Frage:
Wo werd ich sein, wenn die Posaune erschallt.
Wo werd ich sein, wenn sie laut erschallt.
Wenn sie so laut tönt, dass die Toten aufstehn.
Wo werd ich sein, wenn sie erschallt, o Bruder.
Wann wird es sein......
Wie wird es sein...........
Eine Frage, die wir uns sicher auch heute stellen, und nicht aus Angst oder aus irgendwelchen anderen Gründen, sondern wie sagt es Jesus: seid wachsam.
Fahren Sie auch so gern wie ich Auto? Da achten Sie doch sicher auch immer darauf, dass auf ihrem Armaturenbrett alle Anzeigen funktionieren, besonders das Zeichen mit der Ölkanne darauf. Aber das darf nur leuchten, wenn sie ihr Auto anschalten. Sonst müssen sie schleunigst in die Werkstatt. Denn dann kann es passieren, dass ihr Motor sonst ganz schnell einen Kolbenfresser bekommt. Und wenn er den hat, ist er kaputt. Da ist es zu spät zum Öl-Auffüllen. Darum auch hier immer darauf achten, dass das Öl stimmt.
Auch mit unserem Glauben ist das so. Nicht immer ist er stabil und stark. Manchmal kommen auch Zweifel und Fragen und man grübelt. Das gehört erst einmal dazu. Aber wichtig ist, dass man da nicht allein bleibt, sondern das Gespräch sucht mit Gott und anderen Christen. Damit das Öl des Glaubens nicht ausgeht.
Für die fünf törichten jungen Frauen gab es in der Geschichte von Jesus ein Zu spät. Sie blieben draußen vor der Tür stehen. Auch als sie noch Öl hatten und später klopften.
Nun will ich das nicht für uns benennen und darüber spekulieren, denn für uns gilt es noch nicht.
Für uns gilt das heute von Jesus: »Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht.« Hebr 4,7
Amen
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