Ein Hammer, der Felsen zerschlägt

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Ein Hammer, der Felsen zerschlägt

Liebe Gemeinde,
ich habe ihnen einmal diesen großen Hammer mitgebracht. Was kann man mit so einem Hammer machen?
Natürlich zuschlagen. Und je nachdem, wie man ihn gebraucht, kann man mit ihm etwas zerstören zum Beispiel Dinge und besonders Steine zerschlagen. Oder etwas aufbauen zum Beispiel einen Zaun,
also etwas einreisen oder etwas zusammenfügen.
Nun ist nicht jeder Hammer so groß. Die Größen sind abhängig vom Anwendungsgebiet.
Dieser hier wird mit seiner Größe auf dem Bau benötigt. Ich habe in benötigt als ich meinen Zaun gebaut habe oder meine Pflanzschalen im Garten gesetzt habe. Ich habe ihn auch etwas missbraucht zum Betonstampfen.
Der Goldschmied verwendet einen recht kleinen Hammer zum Treiben des Metalls.
Und nun die Frage: Was hat das Wort Gottes, um das es uns heute geht, mit diesem Hammer zu tun? Darüber hören wir heute hier in diesem Gottesdienst.
Dazu ein Wort aus Jeremia 23:
Jeremia 23,16-29
16 Der Herr, der Allmächtige, spricht zu seinem Volk: »Hört nicht auf das, was diese Propheten euch versprechen! Was sie sagen, ist flüchtig wie der Wind: Sie verkündigen euch Visionen, die sie sich selbst ausgedacht haben. Ich habe ihnen keinen Auftrag gegeben.
17 Zu denen, die mich mit Füßen treten, sagen sie: `Ihr müsst keine Angst haben, der Herr verspricht euch Frieden und Wohlstand.´ Und zu denen, die hartnäckig Böses tun, sagen sie: `Euch wird nichts Schlimmes geschehen.´
18 Kein einziger dieser Propheten kennt doch mich, den Herrn, gut genug, um zu wissen, was ich sage. Es hört auch keiner zu, wenn ich rede.«
19 Ihr werdet es sehen: Der Zorn des Herrn bricht herein wie ein heulender Orkan, wie ein Wirbelsturm fegt er über die hinweg, die ohne ihn leben wollen.
20 Der Zorn des Herrn wird nicht nachlassen in seiner Stärke, bis alles ausgeführt ist, was er sich vorgenommen hat. Am Ende der Tage werdet ihr das alles richtig verstehen.
21 »Ich habe diese Propheten nicht geschickt, trotzdem sind sie losgelaufen. Ich habe ihnen keine Botschaft gegeben, dennoch weissagen sie.
22 Wenn sie mich wirklich kennen würden, hätten sie dem Volk die Botschaft weitergegeben, die von mir kommt, und würden mein Volk von seinem falschen Weg und seinen bösen Taten abbringen.
23 Bin ich etwa nur ein Gott, der in der Nähe ist?«, spricht der Herr. »Bin ich nicht auch ein Gott in der Ferne?
24 Gibt es Schlupfwinkel, in denen sich ein Mensch verbergen könnte, sodass es mir nicht mehr möglich wäre, ihn zu sehen? Bin ich denn nicht überall, fülle ich nicht den Himmel und die Erde aus?
25 Ich habe gehört, was diese Propheten sagen, die sich auf mich berufen, aber nur Lügen verbreiten: `Ich hatte einen Traum, ich hatte einen Traum!´
26 Wie lange soll das mit ihnen noch so weitergehen? Was wollen diese Lügenpropheten eigentlich damit erreichen, wenn sie das, was sie sich selbst ausgedacht haben, als Weissagung ausgeben?
27 Sie hoffen wohl, dass mein Volk mich ganz und gar vergisst über all den vielen Träumen, die sie erzählen - so wie ihre Vorfahren mich wegen des Baal vergessen haben.
28 Ein Prophet, der einen Traum hatte, soll auch deutlich machen, dass es sich um einen Traum handelt, wenn er ihn erzählt. Wer aber mein Wort gehört hat, verkündige es zuverlässig und wahrhaftig. Gibt es eine Gemeinsamkeit zwischen Spreu und Weizen?
29 Brennt mein Wort nicht wie Feuer?«, fragt der Herr. »Ist es nicht wie ein großer Schmiedehammer, der Felsen zertrümmert?
Das Wort Gottes im alten Israel
Da steht nun der Prophet Jeremia vor dem Volk Israel und will ihnen das Wort Gottes verkündigen. Doch auf der anderen Seite stehen noch andere Leute und verkünden auch Worte im Namen Gottes. Aber was sind das für Worte, die sie da reden? Sind es nicht Worte, die wir gern hören? Worte des Heils, des Wohlergehens, des Segens, Worte des Glücks.
Also Worte die, wie so sagt man es sprichwörtlich - wie Öl runter gehen, Worte, die einem guttun.
Dagegen - was sind das für Worte, die Jeremia zu verkünden hatte? Worte des Gerichtes, Worte des Unheils, Worte der Buße und der Umkehr, also nicht gerade Worte, die uns vordergründig aufbauen, sondern herunterziehen.
Stellen Sie sich einmal vor, sie würden jetzt vor der Entscheidung stehen? Auf welche Worte würden sie denn lieber hören?
Ganz ehrlich, mir wären die Worte, die vom Heil, vom Segen und vom Wohlergehen sprechen, lieber als die Worte vom Unheil und vom Gericht.
Doch und das wird uns besonders im Alten Testament deutlich, dass meistens die Worte des Unheils, vom Gericht und der Buße eher die Worte Gottes sind als die Worte des Wohlergehens, Segens und des Heils.
Und doch entdecken wir auch Worte des Segens und des Heils im Alten Testament, doch diese erfordern ganz bestimmten Voraussetzungen.
Ich glaube, dass es wichtig ist, in welche Situation diese Worte gesprochen werden.
Jeremia sprach seine Worte in eine für das Volk unheilvolle Zeit. Es war die Zeit des Gerichtes, weil man nicht auf Gott hörte und nach eigenem Gutdünken und nach den eigenen Begierden lebte.
So war es für Jeremia klar, dass diese Worte, die die falschen Propheten redeten, eher noch das Gericht Gottes verschärften und verstärkten, als dass sie Gott davon abbrachten, Unheil über das Volk auszusprechen.
Wer mehr den Worten der falschen Propheten vertraute, als den Worten des wahren Propheten Gottes, der wird das Gericht Gottes besonders erfahren:
Der Zorn des Herrn bricht herein wie ein heulender Orkan, wie ein Wirbelsturm fegt er über die hinweg, die ohne ihn leben wollen. Der Zorn des Herrn wird nicht nachlassen in seiner Stärke, bis alles ausgeführt ist, was er sich vorgenommen hat. Am Ende der Tage werdet ihr das alles richtig verstehen.
Jeremia bezeichnet also solche Menschen, die ohne ihn leben wollen, als Gott - los, als Menschen, die los sind von Gott, die nicht nach dem wahren Willen Gottes fragen, sondern nach ihrem eigenen Gutdünken und eigenem Ermessen leben, sich Selbstverwirklichen wollen und darin das Heil ihres Lebens meinen zu finden.
Ihnen gilt das Gericht Gottes. Jeremia beschreibt dieses Gericht in schrecklichen Bildern. Noch mehr gilt das Gericht den falschen Propheten, die mit ihren Worten das Volk verführten.
Es ist bezeichnend, dass gerade von den Träumen, die Menschen haben, gewarnt wird, solche als das Wort Gottes zu deuten.
Und ist es nicht so, dass Träume oft eine Vermischung von wahren Begebenheiten und von Phantasien sind, die aus unserem Unterbewusstsein kommen.
Träume kommen also aus uns selbst heraus und können nun so nicht Gottes Wort sein. Das Wort Gottes kommt von außen.
Für Jeremia sind die Träume leeres ausgedroschenes Stroh, während dagegen das Wort Gottes Weizen ist, also Frucht bringt.
Hier ist es die Frucht des Gerichtes, der Umkehr und Buße.
Das Wort Jesu als das Wort Gottes
Auch Jesus hat nicht das Wort Gottes in Träumen empfangen, sondern er stand in direkter Verbindung mit Gott und er suchte Orte der Stille und des Gebetes, um mit Gott zu reden, Wegweisung und Beistand zu erhalten.
Dabei wird auch bei Jesus deutlich, dass das Wort Gottes nicht nur vom Heil und vom Segen spricht, sondern zuerst von der Buße, von der Umkehr. Dass Buße und Umkehr möglich sind, deswegen musste ja Jesus auch seinen Weg ans Kreuz gehen.
Spätestens seit Jesus wird uns deutlich, dass das Wort Gottes eine Kraft ist, die Veränderung bewirkt. Und seit Jesus wird deutlich, dass das Wort Gottes uns eine Zukunft eröffnet, weil es eben nicht Unheil, Zorn oder Verderben zum Ziel hat, sondern im Gegenteil hat es die Überwindung desselben zum Ziel.
Aus dem richtenden Wort Gottes, welches grundsätzlich seine Berechtigung hat, auch bei uns, bei jedem ganz persönlich, wird durch Jesus ein barmherziges, ein versöhnendes und ein zukunftsweisendes Wort.
Aber es ist und bleibt kein harmloses und liebliches Wort, sondern es ist wie ein Feuer, das brennt, und wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt, nach wie vor.
Obwohl Jesus am Kreuz für uns gestorben ist, oder besser gerade, weil Jesus für uns gestorben ist, ist der Glaube an Gott kein Eiapopeia-Glaube, wo wir uns einlullen lassen, und das Wort Gottes kein Wort, das mir nach dem Munde redet, kein Wort, das mich nur bestätigt, kein Wort, das nichts mehr von mir erwartet und fordert, und kein Wort, das mir nicht die Konsequenz vor Augen führt, die daraus erwächst, wenn ich es verachte und ignoriere.
Das Wort, welches Gott durch Jesus und den Heiligen Geist zu mir spricht, ist ein lebendiges Wort. Ich finde in ihm Zuspruch und Wegweisung, ich finde in ihm Vergebung und Ermutigung.
Es ist der Maßstab, an welchen die falschen Propheten unserer Zeit erkannt werden können. Und es hilft uns, dass wir unsere eigenen Lebenslügen entdecken.
Vielleicht haben Sie sich auch schon einmal, die Frage gestellt, woran erkenne ich, dass ein Wort wirklich auch Gottes Wort ist?
Doch um eine Antwort auf diese Frage zu finden, müssen wir erst einmal noch eine andere Frage vorschalten? Nämlich die, wie erfahren wir heute Gottes Wort, wie redet Gott heute zu uns?
Erst einmal redet Gott durch seinen Heiligen Geist, der in uns wirkt zu uns. Und so kann er in verschiedenster Art und Weis zu uns reden. Zuerst natürlich durch das Wort der Bibel, deswegen sollten wir es auch regelmäßig lesen und darüber nachdenken.
Und dazu sollten wir Zeiten der Stille und der Besinnung, der Meditation suchen und wenn es täglich nur 5 Minuten sind.
Nun mag sie vielleicht das Wort Meditation abschrecken. Und sie sagen: Meditation, machen das nicht die Buddhisten ständig? Ja, das stimmt.
Doch auch die Buddhisten frühstücken und deswegen haben wir doch noch lange kein Problem mit dem Frühstück.
Aber auch in anderen Formen und Arten kann uns Gottes Wort begegnen. Im Wort eines anderen Menschen, in einem Ereignis, welches wir haben, in einem Buch, das wir lesen, in einem Gedanken, den wir haben, und in der Begegnung mit der Schöpfung Gottes redet Gott zu uns.
Eins dürfen wir wissen, wenn wir wollen das Gott zu uns redet, dann redet er auch zu uns.
Das wie und das wann können wir aber nicht bestimmen. Es gibt keine festgelegten Formeln wie Gott zu uns redet, sondern wie hat Jesus gesagt: Der Wind weht, wo er will.
Aber woran erkennen wir, dass Gottes Wort auch Gottes Wort ist?
Weil dieses Wort immer unser Leben verändert. Ein Wort, welches uns nur selbst bestätigt, ist mit 100%iger Wahrscheinlichkeit kein Wort Gottes. Aber ein Wort, welches uns zur Umkehr mahnt, welches uns auf einen gottwohlgefälligen Weg führt und weist, und welches auch unsere Schuld und unser Versagen aufdeckt, um uns zurechtzubringen, ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Wort Gottes.
Das Wort Gottes wird in uns wie Feuer brennen und manches unserer Eigensinne wie mit einem Hammer zerschlagen. Das Wort Gottes ist ein Wort der Veränderung, das uns immer näher zu Gott führt.
Eins sollten und dürfen sie wissen, Gott spricht durch sein Wort auch zu ihnen und will bei ihnen Veränderung. Es ist auch für sie ein lebendiges Wort, welches bei ihnen Lebenslügen aufdeckt, aber auch ihnen Vergebung und Ermutigung zuspricht.
Lassen Sie es wirken.
Amen.
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