Die Leute von Jesus sind unterwegs - kein Plan B

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Die Leute von Jesus sind unterwegs - kein Plan B

Liebe Gemeinde,
es gibt eine alte Legende über Jesus, als er in den Himmel kam und der Engel Gabriel ihn dort traf und ihn fragte: Herr, welche Pläne hast Du für die Verkündigung des Evangelium in der Welt gemacht? Wie sollen es die Menschen lernen, diesen Dienst auszuführen?
Jesus antwortete: Ich vertraue da auf mein Leute wie Petrus, Jakobus und Johannes, Martha und Maria. Sie sind dabei es ihren Freunden zu sagen. Und die Freunde sagen es ihren Freunden, bis die ganze Welt die gute Nachricht hört.
Gabriel fragte dann: „Was ist aber, wenn Petrus mit seinen Netzen beschäftigt ist und Marta ausgefüllt ist mit ihrer Hausarbeit und auch alle die Freunde beschäftigt sind und dann vergessen, es ihren Freunden zu sagen? Glaubst, du nicht Du solltest dir einen Plan B zulegen?
Jesus antwortete: „Ich habe keinen Plan B. Ich zähle auf meine Freunde und Mitstreiter, dass sie meinen Namen verkünden und meine Liebe weitergeben.
Mit dieser kleinen Legende möchte ich ihnen heute Morgen deutlich machen, dass wir aufgerufen sind, die gute Nachricht von Jesus weiter zu geben. Weiter zu geben mit unserer ganzen Art und Weise, wie wir als Christen leben, in Wort und Tat und ganz besonders in der Art, wie wir unser Leben gestalten.
Dabei wird gleich deutlich, dass es nicht nur ein Willensakt von uns aus ist, so als Christ zu leben. Denn dann wären der Legende nach die Bedenken des Erzengels Gabriel berechtigt, sondern es ist eben nur möglich, weil Jesus uns Gottes Heiligen Geist gegeben hat, weil eben Pfingsten geworden ist.
Wir lesen dazu noch einmal Johannes 14, 23-27 nach der Neuen Genfer Übersetzung:
23 Jesus gab ihm zur Antwort: »Wenn jemand mich liebt, wird er sich nach meinem Wort richten. Mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.
24 Wer mich nicht liebt, richtet sich nicht nach meinen Worten. Und was ich euch sage, ist nicht mein Wort; ihr hört das Wort des Vaters, der mich gesandt hat.
25 Diese Dinge sage ich euch, solange ich noch bei euch bin.
26 Der Helfer, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles ´Weitere` lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
27 Was ich euch zurücklasse, ist Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden – einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann. Lasst euch durch nichts ´in eurem Glauben` erschüttern, und lasst euch nicht entmutigen!
Liebe Gemeinde,
sie kennen sicher die Werbung, in der sich die Leute freuen, dass er weg ist. Nach einigen Szenen fragt man sich dann doch, was meinen denn die Leute? Wer soll denn weg sein? Und dann kommt die Lösung – es geht um den Kopfschmerz und natürlich durch eine gute Aspirin-Tablette.
Heute geht es auch um die Frage: Was ist wenn er weg ist – nicht der Kopfschmerz, sondern Jesus?
Wie gehen seine Freunde und Mitstreiter damit um, geht das überhaupt oder löst sich dann alles auf und nichts bleibt mehr, wie es vielleicht jetzt bei der AfD passiert?
Nun von Himmelfahrt her wissen wir, Jesus war weg und seine Leute waren erfüllt – nicht mit Trauer - sondern mit Freude – fast wie bei der Kopfschmerz-Werbung. „Er ist weg!“ und man freut sich.
Ein Paradoxon – aber es hat seinen Grund eben genau in den Worten, die wir heute als Predigttext gehört haben.
Jesus hatte seine Freunde und Mitstreiter schon mehrmals auf seine Abreise und sein Weggehen vorbereitet. Er hatte sie nicht im Dunkel der Unwissenheit stehen gelassen. Doch zu wissen, dass er sie verlässt und was es für sie persönlich bedeutet, das waren doch zwei ganz verschiedene Dinge. Auch für seine Freunde.
Darum ist diese erste Zusage von Jesus so besonders wichtig. Diese erste Zusage Jesu ist die Zusage, der Liebe Gottes des Vaters, für die, die ihm ganz und gar vertrauen, die auf das Wort Gottes hören und ihm Jesus nachgefolgt sind und auch weiter nachfolgen. Es ist ein enges Vertrauensverhältnis, das auch über weite Entfernung hinweg bestehen kann. Es ist ein persönliches und direktes Verhältnis.
Der Fußballer David Alaba vom FC Bayern sagt dazu: „Es bedeutet mir sehr viel zu spüren, dass Gott mich liebt und mir immer wieder Kraft gibt. Die Beziehung zu Gott und seine unfassbare Liebe sind das Wichtigste in meinem Leben.“
Diese Liebe Gottes ist der Schlüssel für seine Beziehung zu uns und unsere Beziehung zu ihm. Dieses Annehmen der Liebe Gottes führt dann auch zur Gegenliebe, zu Liebe zu Jesus durch uns. Und unsere Liebe zu Jesu ist auch Liebe in Aktion.
Und genau das ist es, dass Gottes Geist in uns wirkt. Das ist es, dass dieser Geist uns heute bewusst macht. Jedem einzelnen von uns.
Jesus sagt: Wenn mir jemand vertraut, dann wohnen der Vater und ich in ihm. Und das gilt, ob wir etwas davon spüren oder nicht. Ein Versprechen sind diese Worte.
Doch wenn es stimmt, dass Jesus in uns wohnt, was bedeutet das dann für unser Leben? Was bedeutet das für unsere durchsorgten Nächte? Was heißt das für die Enttäuschung, die wir so gut kennen?
Wir leben heute in einer medialen Welt und können elektronisch mit vielen verbunden sein. Ich finde das selber ganz toll. Bei Facebook habe ich über 500 Freunde und bei Twitter über 1000 Follower. Aber zwischen ihnen und mir besteht kein Vertrauensverhältnis. Sie sind mehr oder weniger Bekannte. Hier zwischen uns, Jesus und Gott, da geht es um mehr. Da geht um ein Vertrauensverhältnis zu dem uns Jesus einlädt. Er will uns einladen, auf sein Wort zu hören und danach zu leben.
Seine Freunde damals taten das ja. Sie erlebten mit ihm eine gute Zeit. Doch was dann? Was geschah dann, als er sie verlässt?
Er lässt sie doch nicht allein, sondern er sandte ihnen den Heiligen Geist. Und wenn es hieß „Er ist weg!“ Dann hieß es wenige Tage später: „Er ist da!“ Gottes Heiliger Geist.
Es ist eben der Geist, der die Liebe Gottes in den Herzen den Freunde Jesu wirkt.
Es ist der Geist, der die Liebe Gottes in unseren Herzen wirkt.
Es ist der Geist, der uns Gottes Wort erschließt und verstehen lässt.
Es ist der Geist, der den Glauben in uns wirkt.
Es ist der Geist, der uns fähig macht selber mit der göttlichen Liebe zu lieben, das Evangelium zu verkünden und zu leben in Tat und Wort.
Es ist der Geist, der uns hilft unsere Fragen und Zweifel im Glauben zu bewältigen.
Es ist der Geist der in der Abwesenheit Jesu präsent ist und uns in aller Wahrheit leiten will.
Er ist da – Pfingsten ist geworden – die Leute von Jesus sind unterwegs – es braucht keinen Plan B!
Die Leute von Jesus sind unterwegs bevollmächtigt und ausgerüstet mit dem Heiligen Geist.
Aber nicht nur das, sondern Jesus sagt noch mehr zu:
(V27) „Was ich euch zurücklasse, ist Frieden: Ich gebe euch meinen Frieden – einen Frieden, wie ihn die Welt nicht geben kann16. Lasst euch durch nichts ´in eurem Glauben` erschüttern, und lasst euch nicht entmutigen!“
Das war ein tiefgreifender Moment, als er das sagt. Aber hier ist nicht Frieden im Sinne von „ein bisschen Frieden“ gemeint, wie es die Schlagersängerin Nicole Anfang der 80iger Jahre sang, sondern hier geht es um einen anderen um einen tiefergreifenden Frieden.
Wie sieht der Friede aus, den Gott uns heute schenken möchte?
Das ist am schönsten in einem Gedicht von Manfred Siebald gesagt:
Nicht jenes Warten, wenn die Waffen schweigen,
wenn sich noch Furcht mit Hass die Waage hält,
wenn sich Verlierer vor den Siegern beugen:
nicht der Friede dieser Welt.
Nicht jene Stille, die den Tod verkündet,
da, wo es früher einmal Leben gab,
wo man kein Wort und keine Tat mehr findet:
nicht die Stille überm Grab.
Der tiefe Frieden, den wir nicht verstehen,
der wie ein Strom in unser Leben fließt,
der Wunden heilen kann, die wir nicht sehen,
weil es Gottes Friede ist.
Der Friede Gottes will in dir beginnen,
du brauchst nicht lange, bis du es entdeckst:
was Gott in dich hineinlegt, bleibt nicht innen –
Friede, der nach außen wächst.
Dieser Frieden ist der Rohstoff, den wir in unserer Welt dringend brauchen.
Aber die meisten Leute erwarten ja immer, wenn es darum geht Frieden zu machen, dass es der andere es zuerst tut. Doch Frieden muss eben von mir zuerst ausgehen, besonders dann wenn der eigentliche Friede in mir von Gott ausgegangen ist.
Jesus selber meint hier mehr als nur ein friedliches Leben, sondern er macht deutlich, dass Frieden opfern heißt, weil er selber der Geber des Friedens ist und er sich geopfert hat für den Frieden und die Versöhnung mit Gott.
Er weiß darum, dass seine Freunde Turbulenzen, Gefahren, Verfolgung und sogar dem Tod ausgesetzt sein werden, aber gerade darum ist dieser Friede, den er gibt, so wichtig für ihre Zukunft.
Und es ist der Heilige Geist, der diesen Frieden in den Freunden Jesu damals, aber auch in uns heute wirkt.
Dieser Friede ist nicht passiv, sondern aktiv. Er ist es der Friede, der die Freunde Jesu und die Gemeinde in eine aktive Nachfolge und Mission treibt und so die Gemeinde Jesu wachsen lässt. Er ermöglicht uns ein Leben in der Treue, auch dann wenn es mal hart angeht. Bist Du dabei?
Darum gibt uns Gott seinen Heiligen Geist. Dieser ist bereit, uns beim Lenken und Filtern unserer Gedanken und Sinne, die in unser Herz eindringen wollen, zu helfen und uns zum rechten und wahren Frieden zu führen, auf dem Weg des Glaubens.
So braucht Jesus auch heute keinen Plan B, weil er uns hat.
Amen.
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