Gott ist es leid

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Gott ist es leid

Liebe Gottesdienst-Gemeinde,
seit einer Woche denke ich
und mühe mich
zu reimen manches Wort
damit es wohl klingt an diesem Ort.
Denn die Predigt zu reimen an diesem Sonntag
das ich zu tun schon einige Weilen gern mag.
Heute hören wir Worte von einem Propheten,
da geht es garantiert nicht ums fromme Beten.
Hart ist das was er sagt.
Mancher es garantiert nicht hören mag.
Amos so heißt dieser Mann
Prophetie war nicht unbedingt das, was er kann.
War Hirte von Beruf
Ehe ihn traf Gottes Ruf.
Züchtet Maulbeerenbäume auf großen Feldern,
vielleicht gehörten diese schon seinen Eltern.
Doch er musste alles verlassen,
auch wenn es ihm nicht tut passen.
Gott rief ihn von Juda nach Israel zu gehen,
dort sollte er verkünden manche Gotteswehen.
So hört nun, was er zu den Leuten sagt,
selbst wenn die ihn haben nicht gefragt:
Amos 5,21-24
21 Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen.
22 Und wenn ihr mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe ich kein Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen.
23 Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören!
24 Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.
Der Text enthält manch heftige Anklagen,
ganz schön brutal, was Amos will sagen.
Gottesdienste und Lieder, sie öden Gott an,
er sie weder hören noch riechen noch sehen kann.
Darum ihr Lieben, was soll da geschehen,
müssen jetzt alle von ihren Plätzen aufstehen.
Fällt der Gottesdienst ab jetzt für immer aus.
Schicke ich euch heute gleich mal früher nach Haus?
Bevor ihr es wahrmacht und sofort nach Hause rennt.
Bleibt doch bitte noch sitzen einen kleinen Moment.
Ich habe euch doch noch etwas zusagen,
über die Botschaft aus den Amos-Tagen.
Es sprach der Amos seinerzeit
Von Recht und von Gerechtigkeit,
nur wenn die wie die Ströme fließen,
dürft ihr das Leben auch genießen.
Doch wie das so ist in dieser Welt:
Auch damals schon zählten Macht und Geld
viel mehr als religiöse Werte.
Mit Unrecht man sein Gut vermehrte.
Wer konnte, boxte sich nach oben
und hielt gewaltsam sich dort droben.
Die Armen aßen trocken Brot
mit Kummer, Sorgen und mit Not.
Man nutzte fremder Leute Kraft
und presste sie zur Schuldknechtschaft.
Die Männer als Sklaven, die Frauen als Magd,
das hat der Oberschicht behagt.
Und war die Tochter ganz adrett,
dann nahm der König sie fürs Bett.
Der reiche Mann macht es sich gut.
Den Armen blieb allein die Wut.
So wird getreten mit Füßen Gottes Gebot.
Es entstand bei den Oberen eine große Not.
Aber besser waren und sind auch die Kleinen nicht.
Gar oft wünscht sich doch auch so ein kleiner Wicht:
Einmal ein Unternehmen leiten,
ach das täte ich doch so gern,
einmal die große Business-Welle reiten,
keinen kleinen Laden, einen Riesenkonzern.
Ganz oben in Vorstandsetagen,
einsam entscheiden, mit großem Geschick.
Verantwortung und Designeranzüge tragen,
leisten und leiten, die Aktien-Kurse im Blick.
Nicht klagen, sondern lustvoll entbehren,
ein Vorbild für viele die unter mir sind.
Mich für das Große und Ganze verzehren,
einer für alle und einsam im Wind.
Einmal das Schicksal mit Händen anfassen,
zeigen, wie Gott seine Nerven behält.
Einmal ein paar tausend Menschen entlassen,
einmal bedauern, wie schwer mir das fällt.
Einmal die Räder wie wenige drehen,
sein der es ist, der es will und auch kann.
Einmal die ganz schweren Wege gehen,
wie Schlecker, wie Ostendorf, wie Ackermann.
Einmal sich ordinär abfinden lassen,
einmal ein großen Auftritt vorm Strafgericht,
einmal sich platt mit dem Pöbel befassen,
zum Paparazzi sagen: Verpiss dich, du Fotografen-Wicht.
Einmal so richtig wulffen – so heißt das heute,
das wünschen sich doch all Leute.
Genannt nach dem nun zurückgetretenen Bundespräsident
der immer eine offene Hand hatte für ein Präsent.
Und wer es nicht im Großen kann,
ist dann manchmal ein richtiger Familientyrann.
Zu Hause ist dann ein schlimmer Ort
Und am Sonntag geht er noch unter Gottes Wort.
Als Narr und Prophet muss man die Not erkennen,
und das Unrecht klar beim Namen nennen.
Propheten und Narren sind hier in der Pflicht,
so wie das läuft, so geht es nicht.
Ja besser waren und sind auch die Kleinen nicht,
so mag sichs wünschen manch kleiner Wicht.
Auch manch Kleiner hat schon vom großen Gewinn geträumt,
darum er keine Minute vor dem Spielautomaten versäumt.
Doch wir wollen es oft nicht haben wahr.
Am Ende haben wir nichts mehr bar.
Das Elend ist dann nur noch größer
und die Welt aber und man selber wird böser.
Ein Pfarrerkollege aus Gera kann davon berichten,
wie Glückspiel ihn und sein Leben tat fast vernichten.
Heute ist er ein fröhlicher Diener unseres Herrn
und macht diese Arbeit sehr gern.
Ganz gottlos sein wollten die Großen damals nicht.
Darum machten die Priester Doppelschicht,
denn auch die Mächtigen hatten mal
Bedarf an Glaube und Moral.
Man hielt durchaus die Feiertage:
Erst kam die Kirch, dann das Gelage.
“Tut Ihr nur opfern, für uns beten, -
wenn wir das Recht der Armen treten.”
Es war leider damals schon wie auch noch später:
Die Kirche hielt es öfters mit dem Täter.
Man sprach zu schnell Vergebung zu,
denn, wenn die Seele hatte Ruh.
Und es ging weiter in dem Teufelskreis.
Man sündigt wieder, fast mit Fleiß!
Denn jedem Sünder ist bekannt:
“Vergeben, das ist Gottes Amt.”
Dazu brauchts heutzutage die Kirche nicht mehr,
man kriegt seine Absolutionen woanders her.
Auf Wohltätigkeitsbällen und in Beautyfarmen,
da störn sie nicht diese schrecklichen Armen.
Der Opernball zum Beispiel in Wien
wo Königin ist heur die Duschungelqueen.
Hier ist größtes kulturelles Grauen,
sind Makler, Bänker, Zahnarztfrauen,
denn deren Elitärgehabe,
trägt alles Wohltun schnell zu Grabe.
Nur der den Armen recht beschenkt,
wer ohne Dünkel von sich denkt.
Bei dem ist der Gottesdienst im Alltag richtig,
der selber sich nicht nimmt so wichtig.
Als Narr und Prophet muss man die Not erkennen,
und das Unrecht klar beim Namen nennen.
Propheten und Narren sind hier in der Pflicht,
so wie das läuft, so geht es nicht.
Im Altertum gab´s auch Kritik
an eben solcher verfehlter Politik
der Priester, Reichen und der Großen,
die gegen Gottes Recht verstoßen.
Sie kam von Amos, dem Propheten,
der nach Visionen und Gebeten
bekämpfte ihre Heuchelei:
“Da ist kein Glaube mit dabei.
Ihr denkt, dass ihr an Gott noch glaubt
Obwohl ihr dem Nächsten die Rechte raubt.
Wenn Ihr Euch da mal bloß nicht irrt.
Es könnte sein, das Ganze führt
Euch alle noch in das Verderben,
und auch die Priester werden sterben,
wenn Gottes Zorn sich einst erhebt
und unter Euch die Erde bebt.”
Propheten und Narren haben manches gemeinsam,
sie stehen gegen viele, sind deshalb oft einsam.
Als Narr, vielleicht auch als Prophet,
will ich sagen, dass es so nicht geht.
Wohin richtet sich heute unser Blick,
schauen wir doch einmal auf die Politik,
sie kann einem wirklich werden zu viel
denn manchmal ist sie ein Trauerspiel.
Bei dem man – was soll man sonst machen
Um nicht zu heulen laut musst lachen.
Alle jammern über die Euro-Krise
brachte sie uns doch viele Miese
doch keiner konnte wirklich richtig retten.
Auf die Verlierer setzt schon keiner mehr Wetten.
Der Bürger fragt: Was ist es wert?
Mein Geld, mein Haus, mein Schaukelpferd.
Da wird ein großer Schirm gespannt
und alle kommen angerannt.
Zu jedem wird gesagt: Du musst sparen,
doch wir wollen unseren Wohlstand bewahren.
Kommen wir da wieder raus
oder sitzen wir am Ende in der Falle wie die Maus?
Ich habe gelesen einen Artikel von vor 150 Jahren
darin stand: „Die Griechen müssen sparen“.
Da wird die Situation beschrieben von diesem Land.
Man muss sagen: Das ist uns von 2012 bekannt.
Darum ehrlich, es gibt wenig Hoffnung dazu,
dass der Euro dort kommt wirklich als Spargut zur Ruh.
Viel Hoffnung gibt es keinesfalls
da bleibt das Lachen stecken im Hals.
Nun steht er wirklich vor dem aus
und muss gehen wie eine graue Maus.
Der Wulff, welcher war unser Bundespräsident,
mancher ihn auch „den Schnorrer“ nennt.
Gerade ganz oben ist es eben richtig
verantwortlich vor Gott zu leben ist wichtig
Gottes Recht und Gerechtigkeit im Leben
können uns die nötige Wegweisung geben.
Propheten und Narren sind hier in der Pflicht,
so wie das läuft, so geht es nicht.
Gerechtigkeit in dieser Welt
ist, was für Gott und Menschen zählt.
Das eine lass gesagt sein dir,
Gottesdienst hört nicht auf an der Kirchentür.
Die Woche hindurch, unsern Alltag, die Welt,
das sollen wir gestalten, wie Gott es gefällt.
Ihr merkt an dieser Predigt heut,
wie Gottes Wort zum Nachdenken bringen kann die Leut.
Über das, was uns im Alltag bestimmt.
und wie Gott gern mit seinem Wort Einfluss nimmt.
Das wäre Gottesdienst rechter Art,
wenn Recht und Gerechtigkeit würden bewahrt.
Dann schaut Gott auch am Sonntag gern,
wie wir Gottesdienst feiern, um ihn zu ehrn.
Meine Predigt ein Ende jetzt hat,
wie sie es schon vor 6 Jahren tat.
Nehmt euch zu Herzen diese Worte
Und tragt sie hin in eure Orte.
Darum Leute hört auf Gottes Wort,
so lebt als Christen im Alltag dort.
Tragt das Zeugnis von Jesus Christus weiter,
dann wird das Leben auch in der Not heiter.
Gott lieben wollen wir doch alle gern,
und wir singen es von unserm Herrn.
Darum wir dürfen geben mit unserem Herzen,
und nicht hängen an dicken Nerzen.
Nicht geben sollen wir mit saurer Miene,
sondern sein wie eine Biene,
die gern gibt ihren Honig ab,
dann wird’s im Leben auch nicht knapp.
Wer abgibt, der stellt fest,
dass mehr bleibt als ein Rest.
Wenn wir im Abendmahl teilen Brot und Wein,
dann zeigen wir dass wir Christi Brüder und Schwestern sein.
(Fraureuth)
So seid ihr auch heute zum Abendmahl eingeladen
Und warten muss noch etwas euer Braten.
Lasst uns freuen an Brot und Wein
und unseren Herrn in der Mitte sein.
Amen.
(Gottesgrün)
Dann können wir den Gottesdienst fröhlich feiern,
und brauchen nicht herum zu eiern.
Hören, Reden, Beten, Singen
Wird uns dann zur Ehre Gottes gelingen.
Amen
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