Ein Licht ist aufgegangen

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Ein Licht ist aufgegangen

Liebe Gemeinde,
mancher hat jetzt schon seinen Weihnachtbaum abgeschmückt und seine Lichterdekoration abgebaut.
Wie haben wir uns Ende November auf die vielen Lichter gefreut, dass sie jetzt in dieser dunklen Zeit leuchten. Ist es nicht schön, wenn man am Abend durch das Dorf geht und überall in den Fenstern und an den Häusern brennen die Lichter. Da fühlen wir uns doch richtig wohl.
Wie wichtig für uns Licht ist, sehen wir darin, dass es als Redewendung in unserer Sprache sehr oft vorkommt.
Kommt ein Kind zur Welt, denn erblickt es das „Licht der Welt“ Oder wenn da Ungereimtheiten oder sogar Verbrechen aufgedeckt werden, dann kommt es ans Licht.
Oder wenn wir Dinge oder Situationen noch einmal uns betrachten, dann sagen wir manchmal „bei Lichte besehen“, sieht das doch anders aus.
Oder wir sind in einer hoffnungslosen Situation und dann kommt am Ende doch etwas Hoffnung auf, dann kann es heißen, es gibt „Licht am Ende des langen Tunnels“.
Ja und noch viele andere Redewendungen mit Licht gibt es. Dabei erscheint das Licht entweder positiv oder als etwas, was etwas verborgenes aufdeckt.
Und vom Licht schreiben wir auch Lieder.
Dj Ötzi und Karel Gott singen z.B.
Fang das Licht von einem Tag voll Sonnenschein
Halt es fest, schließ es in Deinem Herzen ein.
Heb' es auf und wenn Du einmal traurig bist,
Dann vergiss nicht, dass irgendwo noch Sonne ist.
Fang das Licht von einer Nacht voll Sternenschein
Halt es fest, schließ es in Deine Träume ein.
Heb' es auf und wenn die Dunkelheit beginnt,
Dann vergiss nicht nicht, dass irgendwo noch Sterne sind.
Nun heute in unserem Gottesdienst geht es um den, der das wahre Licht ist, der das Licht unseres Lebens sein will, um den der uns heute und morgen und in Ewigkeit aus dem Dunkel unseres Lebens herausleuchten will: Jesus Christus.
Wir lesen dazu aus Matthäus 4,12-17:
12 Als nun Jesus hörte, dass Johannes gefangen gesetzt worden war, zog er sich nach Galiläa zurück.
13 Und er verließ Nazareth, kam und wohnte in Kapernaum, das am See liegt im Gebiet von Sebulon und Naftali,
14 damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht (Jesaja 8,23; 9,1):
15 »Das Land Sebulon und das Land Naftali, das Land am Meer, das Land jenseits des Jordans, das heidnische Galiläa,
16 das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.«
17 Seit der Zeit fing Jesus an zu predigen: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!.
Das Leben von Jesus ist schon richtig spannend. Ehe er richtig zu wirken anfangen konnte, musste er erst einmal eine Prüfung bestehen. Es war sozusagen seine Reifeprüfung. Vierzig Tage wurde er in der Wüste vom Teufel versucht und er hat diese „Prüfung“ bestanden.
Nun kommt er wieder zurück in die Zivilisation. Erst einmal zog er sich in seine Heimat nach Nazareth zurück, dann später ging er nach Kapernaum an den See Genezareth. Das war dann in der Nähe etwa 12 km von Tiberia entfernt wo Herodes Antipas Johannes den Täufer gefangen hielt.
Also Jesus versteckte sich jetzt nicht etwa vor Herodes, weil dieser nun Johannes gefangen hielt. Nein sondern das Evangelium muss weiter verkündigt werden. Es muss die Menschen erreichen die im Dunkel wohnen: „Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.“
Das war der Auftrag und die Botschaft Jesu. Sein Auftrag ist es das Licht der Wahrheit Gottes zu den Menschen in dem Land der Todesschatten zum Leuchten zu bringen.
Wenn wir beim Lebendigen Adventskalender aus den Liederbücher die Advents- und Weihnachtslieder gesungen haben, waren sie wegen der Dunkelheit manchmal recht schwer zu lesen. Auswendig kennt man ja von den meisten nur die erste Strophe. Da war man doch froh wenn man in einer Ecke stand, wo etwas Licht leuchtete und man den Text aus den Liederbüchern lesen konnte.
Ich hatte noch einen Vorteil. Ich hatte mein Handy mit. Dieses Handy hatte eine eingebaute Taschenlampe. Damit konnte ich auf das Liederbuch leuchten und das Lied war sofort besser zu lesen. Ein kleines Licht, das aber eine große Wirkung hat.
Licht im Dunkel zu haben, ist eine wichtige Hilfe und ein großer Halt. Und Licht im Dunkel unseres Lebens zu haben, dann gerade wenn wir unten sind, wenn uns Schicksalsschläge treffen, kann sogar lebensrettend sein.
Von sich sagt Jesus Christus damals: „Ich bin das Licht der Welt“ - Ich will den Leuten zeigen, die zu mir kommen, dass es bei mir anders ist. Ich will den Leuten zeigen, dass das Licht des Reiches Gottes so viel besser ist als die Dunkelheit des Römischen Reiches. Ich will den Leuten zeigen, dass das Licht des Reiches Gottes soviel besser ist, als das Imperium des Herodes! Ich will den Leuten zeigen, dass jeder braucht das Licht der Wahrheit Gottes!
Das war sein Anspruch damals und das ist sein Anspruch heute an uns. Dann was zur Zeit des Matthäus galt, gilt auch heute noch:
Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Johannes 8,12)
So werden wir heute daran erinnert, dass Jesus das Licht unseres Lebens sein will und wir dürfen ihm folgen.
Jede und jeder von uns soll es heute und hier erfahren, dass Jesus das Licht seines Lebens sein will, dass er dieses Licht mit in den Alltag seines Lebens nehmen kann und so auch Kraft für den Alltag findet. Und das wir dieses Licht weiter geben das Licht der Liebe Gottes, der sich uns in Jesus Christus zugewendet hat.
Erinnern wir uns noch einmal an den Predigttext:
Wo begann Jesus mit seinem Wirken? In Jerusalem, in der Stadt des Tempels, in der Hochburg des Glaubens? Nein! Was steht im Text?
Das Land Sebulon und das Land Naftali, das Land am Meer, das Land jenseits des Jordans, das heidnische Galiläa, das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen.
Jesus begann mit seinem Wirken im heidnischen Galiläa – als in dem Gebiet, das für die Juden und den Glauben absolute Finsternis bedeutet – Land der Ausländer, wo man fremde Götter verehrte. Das bedeutet – Jesus ist nicht nur zu den Frommen und Auserwählten gesand, sondern gerade zu den Ausgestoßenen, zu den Verachteten, zu den Menschen, die in der Finsternis leben.
Als kleiner Junge musste ich immer mal in den Keller ein Glas hausgeschlachtene Leberwurst oder Blutwurst holen. Nun war das mit der elektrischen Beleuchtung im Keller nicht so gut ausbaut. Wir hatten da eine Handlampe an einem Kabel. Aber manchmal ist dann mitten im dunklen Keller die Birne durchgebrannt. Da stand ich nun im Dunkeln. Das war furchtbar. Und da war ich froh, dass ich zur Kellertür fand und dann das Licht dort herein schien. Das Licht der Kellertür bedeutet für mich als kleinen Jungen Hoffnung.
Matthäus beschreibt die Menschen dort in Galiläa als Menschen, die im Dunkel sitzen, Menschen die ohne Hoffnung sind, Menschen, die keine Zukunft haben. Das ist die Haltung der Niederlage. Sie haben alles und sich selber aufgegeben.
Wie viele Menschen in unserem Umkreis gibt es, die wir vielleicht auch so beschreiben würden. Menschen, die sich aufgegeben haben, wegen ihrer Arbeitslosigkeit, wegen ihrer Schulden und ihres wirtschaftlichen Ruins, wegen ihrer Krankheit, wegen dem Tod von geliebten Menschen, wegen ihrer Sucht und und und... Menschen, die aufgegeben haben.
Genau denen gilt auch diese Botschaft des Tages: „das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen“.
Äußerlich wird sich manchmal nicht sofort etwas ändern, aber durch die Hoffnung gibt es eine innere Veränderung, gibt es eine Zukunft, die dann auch äußerliche Veränderung bewirkt. Es ist ein großes Licht das in die Ewigkeit führt.
Die Begegnung mit diesem Licht und das Annehmen diese Lichtes führt zur Veränderung. Es führt zur Veränderung des eigenen Seins des eigenen Lebens. Darum fordert uns dazu Jesus auf: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!.“
Es ist der nächste Schritt dazu.
Wenn wir das Licht annehmen, wenn wir unser Leben auf Jesus Christus setzen und unsere Hoffnung in ihm gründen, dann kann es in unserem Leben nicht mehr so weiter gehen, dann müssen wir umkehren. Dann bedarf es einer Kehrtwende von 180 Grad zu Gott hin – dazu ruft uns Jesus auf.
Und wir tun es, weil wir das Licht des Lebens gesehen und erfahren haben.
So können wir dann selber auch dieses Licht hinaustragen in unsere Welt, hin zu unseren Mitmenschen, auch wenn es nicht leicht ist.
Wir sind angebunden an der großen Stromquelle und dem großen Licht Jesus Christus. Amen.
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