Heilung der zehn Aussätzigen und Dank des Samariter

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Heilung der zehn Aussätzigen und Dank des Samariter

Predigt Lk 17, 11-19
1 Einstieg
Der Urlaub ist vorbei, bei mir ein Woche. Bei anderen schon länger. Der Alltag hat uns wieder, Routine Stress usw. wir sind voll drinn im Mühlenrad. Bleibt uns da noch Zeit für das schöne, das Besondere? Sind wir bereit in Lob und Dank einzustimmen, auch wenn jetzt wieder manches schief läuft?
Sind wir bereit zu loben und zu danken, auch wenn sich in unserem Leben nichts zum positiven verändert hat?
Danken schützt vor Wanken, Loben zieht nach oben - ja das stimmt. Aber was ist wenn man allen Grund hat zum Loben und zu danken.
Hören wir noch einmal das Evangelium aus Lukas 17,11-19: nach der Neuen Genfer übersetzung:
2 Predigttext
Lukas 17,11-19.
Die Heilung der zehn Aussätzigen und der Dank des Samaritaners
11 Auf seinem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.
12 Kurz vor einem Dorf kamen ihm zehn Aussätzige entgegen; sie blieben in einigem Abstand stehen
13 und riefen laut: »Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!«
14 Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: »Geht und zeigt euch den Priestern!« Auf dem Weg dorthin wurden sie gesund.
15 Einer von ihnen kam zurück, als er sah, dass er geheilt war. Er pries Gott mit lauter Stimme,
16 warf sich vor Jesu Füßen nieder und dankte ihm. Dieser Mann war ein Samaritaner.
17 Jesus aber sagte: »Sind denn nicht alle zehn gesund geworden? Wo sind die anderen neun?
18 Ist es keinem außer diesem Fremden in den Sinn gekommen, zurückzukehren und Gott die Ehre zu geben?«
19 Dann sagte er zu dem Mann: »Steh auf, du kannst gehen! Dein Glaube hat dich gerettet.«
3 Einleitung
„Wo sind die anderen neun? Haben sie es noch im Ohr? Jesus fragt
den einen Geheilten: „Wo sind die anderen neun?“
Ich kann die Frage Jesu gut verstehen.
Zehn Aussätzige, hat Jesus geheilt, aber nur einer kommt zurück, um
sich zu bedanken.
„Wo sind die anderen neun?“ – aus dieser Frage spricht
Verwunderung, aber wohl auch Enttäuschung:
Nur einer von zehn! 90% Undankbarkeit – das ist eine viel zu hohe
Quote.
„Undank ist der Welt Lohn“, mag Jesus gedacht haben.
Aber noch mal von vorne. Was war geschehen?
3.1 Jesus auf dem Weg
Jesus ist auf dem Weg nach Jerusalem, als ihm plötzlich 10 aussätzige leprakranke Männer begegnen.
3.1.1 Samarien Galiläa
3.1.2 Menschen begegnen ihn
•Ausgestoßene
•Ausssätzige
Leprakranke mussten sich damals in einem Sicherheitsabstand von gesunden Menschen entfernt aufhalten.
Und sie mussten „Unrein! Unrein!“ rufen, wenn ihnen andere Menschen zu nahe kamen. Sie waren total isoliert – und damals gab es noch keine Handies oder e-Mails oder Fernsehen oder Zeitungen.
Und das Schlimmste war: diese Krankheit war zum Tode. Sie mussten der damals unheilbaren Krankheit langsam aber unausweichlich erliegen.
bitten um Erbarmen
In dieser schlimmen Situation wenden sich die 10 Männer vertrauensvoll an Jesus und sehen in ihm den Helfer, der sie von ihrer Krankheit heilen kann. Sie haben offenbar davon gehört, dass Jesus Macht hat, Wunder zu tun.
Kann man sich da verweigern?
Und Jesus erkennt in ihnen ihren aufrichtigen Glauben.
3.1.3 Zehn Menschen werden gesund
•Jesus wendet sich ihnen zu
Auch wenn sie aus der Ferne riefen, sieht Jesus, dass sie ihn ganz nah an sich ran lassen wollten – sowohl äußerlich als auch innerlich. Jesus aber berührt sie nicht und spricht kein Heilungswort, aber Chance zum Neuanfang
Priester entscheiden über die kultische Reinheit
Diese sollten die Wiederaufnahme der Kranken in die gottesdienstliche und soziale Gemeinschaft Israels vollziehen, wie es das jüdische Gesetz gebot. Dass Jesus sie zu den Priestern schickt ist also eine Glaubensprobe, denn ihnen wurde noch kein Heilungswort zugesagt.
Damit ist alles auf den Glauben gestellt, den sie an das Wort Jesu haben. Sie müssen gegen den Augenschein losgehen und sagen „Herr, auf dein Wort will ich es wagen“, wie es der Fischer Petrus einmal zu Jesus sagte.
Sie machen sich also auf den Weg zu den Priestern, wie Jesus es befohlen hatte. Und dann wird ganz unspektakulär davon berichtet, dass sie gesund und rein werden, als sie auf dem Wege sind. Zurückhaltend, fast beiläufig wird vom Wunder der Heilung berichtet. Alle 10 werden von Jesus geheilt.
•Einer kehrt um
oDer eine lobt Gott
oein Fremder
okein Jude
oein Samariter
•Wo sind die anderen?
Aber nun kehren sie nicht geschlossen um, um sich bei Jesus zu bedanken.
Der Glaube der 9 anderen war offenbar nur kurz aufgeflammt in ihrer ausweglosen Lage, aber nach der Heilung kam dann die Macht des Alltags und ihr Glaubenslicht war wieder erloschen.
Sie waren zurück im Alltag der äußerlich Gesunden. Sie hatten jetzt noch dringend anderes vor – vielleicht ihre Familien treffen…
Wir kennen nicht ihre Beweggründe im Einzelnen, aber fest steht, dass sie nicht zu Jesus umkehrten und ihm nicht dankten, obwohl er sie gerade von einer unheilbaren Krankheit geheilt hatte!
Diese Geschichte weist mit großer Schärfe auf die Undankbarkeit der Menschen hin.
Auch heute halten sich viele Menschen an das Wort aus Ps 50,15, wo Gott verspricht: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten“. Not lehrt auch heute noch beten.
In Zeiten des Krieges, der Unterdrückung und des Terrors kommen viele Menschen in die Kirchen, um zu beten – und das ist gut so.
Und auch im persönlichen Bereich: Wenn Menschen krank oder verzweifelt sind. Dann probieren sie alles mögliche aus – auch das beten.
Aber wie oft wird eigentlich Gott gedankt, wenn er aus der Not gerettet hat?
Psalm 50,15 geht weiter: „… und Du sollst mich preisen!“ Auch heute tut Gott seinen Menschen unendlich viel Gutes. Er erhört Gebete und befreit aus Bedrängnissen, aber ich glaube die Quote ist heute sehr ähnlich: 90% wenden sich nicht dankbar an Gott, wenn Ihnen Gutes widerfahren ist, nachdem sie gebetet haben.
Sie freuen sich einfach und nennen es „Glück“ oder „Schicksal“ oder verbuchen es als eigenen Erfolg und bringen es nicht mit Gott in Verbindung. Das Kurzzeitgedächtnis des Glaubens ist sehr sehr kurz!
ogerade der andere lobt Gott
ovon dem man es nicht erwartet
Einer ist umgekehrt und hat Gott gedankt. Und die Engel riefen „Halleluja!“ und sicher nicht „Wo sind die anderen neun?“
Ich will mich heute an dem einen freuen, der zurückgekehrt ist und dessen Glaube sich in Lob und Dank Gott gegenüber gezeigt hat. Gott hat Interesse an dem Einzelnen und freut sich, wenn nur einer umkehrt zu ihm.
Ich will mich mit dem einen freuen, der gemerkt hat: Ich verdanke mein Leben nicht mir selbst und bei meiner Heilung, da war Gott am Werk. Und Jesus sagt zu ihm: „Dein Glaube hat dich gerettet.“
Den eigentlichen Segen und die eigentliche Wendung der Not sieht Jesus also nicht in der Heilung, sondern in der Umkehr und in der Hinwendung zu ihm.
Die neun Undankbaren sind im geistlichen Sinne leider Kranke geblieben – den einen aber hat sein Glaube gerettet.
Er ist auch innerlich heil und gesund geworden. Er hat sich Jesus nicht nur in der Not zugewandt, sondern er hat eine bleibende Hinwendung zu Jesus vollzogen er fällt anbetend vor ihm nieder – und kommt Jesus ganz nahe.
Hinter der Gabe seiner Heilung hat er den Geber aller guten Gaben entdeckt und nicht vergessen.
So wurde die Heilungserfahrung für ihn kein Schlusspunkt, sondern ein Wendepunkt in seinem Leben.
Unsere biblische Geschichte sagt also: Der vertrauende und dankbare Glaube ist das Entscheidende im Leben.
3.2 Auch heute fragen Menschen nach Gott, von denen man es nicht erwartet.
3.2.1 da ist das nichtchristliche Ehepaar, das sein Kind taufen lassen will
3.2.2 Es bedrängt den Seelsorger
3.2.3 Es ist bereit eine Glaubenskurs mitzumachen
3.2.4 Da stellt sich die Frage, kann man die Taufe verweigern, weil vielleicht einige kirchliche Vorschriften nicht genau eingehalten werden?
3.2.5 Ich denke und glaube Jesus ist größer, als unsere Vorbehalte
4 Wo sind die anderen neun?
4.1 einsteigen
4.2 Jesus sind sie wichtig
4.3 wo sind unsere Konfirmierten?
4.3.1 Taufe und Konfirmation - wichtige gute und richtige Praxis in unserer Gemeinde
Taufe - Heilsgeschehen von Karfreitag und Ostern
Konfirmation - Reflexion der Taufe, Erfahren der Gemeinde
4.3.2 Wie oft laden wir sie wieder ein?
Wie oft gehen wir ihnen nach? Ich denke, wir sind aufgefordert, sie zu Jesus hin einzuladen.
4.4 Überhaupt alle
o4.4.1 Wie oft laden wir sie ein?
oEmmaus-Kurs
soll Menschen zusammenbringen Christen und Nichtchristen
oBibelabende
oEvangelisation
oPro Christ
4.4.2 Veranstaltungen werden wunderbar vorbereiten
4.4.3 doch wir vergessen das wichtigste
oder wir führen es nicht konsequent durch
odas Einladen
onicht wie die Zeugen bei mir
4.4.4 missionarische Arbeit
In diese Richtung sollten unsere Kräfte und Anstrengungen als Gemeinde weitergehen, immer im Fragen und Aufeinander-Hören, was in unsere Gemeindesituation passt und uns nicht überfordert.
5 Und ich?
5.1 Lied Siebald
In einem Lied singt Manfred Siebald von den zehn Aussätzigen:
1. »Zehnmal lebenslänglich einsam, zehnmal Hoffnungslosigkeit, / zehnmal fraß der Aussatz Leib und Seele wund. / Bis dann einer ihnen sagte: »Dieser Jesus ist nicht weit / der aus Nazareth macht euch vielleicht gesund.«
Zehn, zehn hat er geheilt, und sie fanden es alle wunderbar. / Zehn, zehn hat er geheilt, doch nur einer, der dankbar war.
2. Alle wurden sie gesund, als sie taten, was er sprach, / und sie wussten kaum wohin mit ihrem Glück. / Stürzten sich ins volle Leben, holten, was sie konnten, nach, / und nur einer kam mit seinem Dank zurück.
Zehn, zehn hat er geheilt, und sie fanden es alle wunderbar. / Zehn, zehn hat er geheilt, doch nur einer, der dankbar war.
3. Wie oft hab ich schon den Aussatz meines Lebens ihm gebracht, / mein Versagen, meine Angst und Traurigkeit. / Und genauso oft hat er mich immer wieder rein gemacht, / von den Dingen, die mich quälten, mich befreit.
Zehn, nein hundertmal hat er mit seiner Hilfe mich bedacht, / und wie oft hab ich meinen Dank ihm zurückgebracht?
5.2 Die Geschichte fordert mich heraus
Die Erzählung vom dankbaren Samariter hinterfragt mich. Wo ist meine Dankbarkeit, mein Loben Gottes mit lauter Stimme, mein Mich-Hinwerfen vor Jesus – aus Dankbarkeit? Wo ist meine Anbetung? Habe ich dazu Zeit? Wo ist das Nachdenken über mein Leben, mein Nachdenken darüber, wofür ich dankbar sein kann? Eigentlich ist das gesamte Kirchenjahr eine einzige Einladung zur Dankbarkeit.
Wir danken Gott an Weihnachten dafür, dass ..., wir danken am Erscheinungsfest, an Karfreitag, an Ostern, Pfingsten, beim Erntedankfest ... (ausführen).
Ist dies für mich nicht alles schon längst selbstverständlich geworden? Auch dafür, dass ich daher Gott einfach so meine Schuld und mein Versagen, alle meine Ängste und Bedrängnisse abgeben kann? Dass ich immer wieder sündige, Dinge tue, die ich nicht will, und sie 100 mal Jesus sage und er mir vergibt und mein Leben segnet – alles selbstverständlich? Der Samariter ist umgekehrt und hat Gott mit lauter Stimme für seine Heilung gelobt. An ihm kann ich sehen, was rettender Glaube ist: Hören auf Jesus, gehen, geheilt werden, sich bekehren, umwenden, Gott loben und Jesus danken.
Ich merke: Der Predigttext wendet sich direkt an mich. Erweckung zum Hören, zur Umkehr, zur Anbetung, zur Dankbarkeit geht immer wieder von Gott aus. Ich will mich dazu immer wieder neu erwecken lassen. Das gilt für unsere ganze Gemeinde. Unsere Gruppen und Kreise sollen Orte der Anbetung, des Dankes an Gott sein. In diesem Sinne: Herr, erwecke deine Kirche und fang bei mir an.
Amen.
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