Wer ist ein Gott wie du?

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Psalm 139
Wer ist ein Gott wie du?
© 2023 Manfred Fleischer
Einleitung: „Weißt du wieviel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt ...“ so heißt es in einem alten Kinderlied.
Und in der Strophe lautet es dann: „Gott der Herr hat sie gezählt, daß ihm auch nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl ...“
Wenn wir das Weltall beobachten, dann gehört unser Planet Erde inklusive des dazugehörigen Sonnensystem zu der großen Galaxie Milchstraße
Allein die Milchstraße hat mehrere Hundert Milliarden Sterne, also so etwas wie unsere Sonne.
Forscher schätzen, dass das sichtbare Universum 70 Trilliarden Sterne umfasst (Das ist eine 7 mit 22 Nullen.)
Ich liebe es, nachts in den Sternenhimmel zu schauen. Manchmal, wenn ich so die Sterne betrachte, dann sage ich zu Gott: Das hast du gut gemacht!
Dann bin ich überwältigt von Gottes Größe, seiner Macht. Und dieser Gott, der dieses Weltall geschaffen hat, kümmere sich um dich und mich. Da müssen wir uns unwillkürlich die Frage stellen, die auch der Propheten Micha hatte:

PT: Wer ist ein Gott wie du?

Gebet:
Wer ist ein Gott wie du? Über Gott und seine Eigenschaften denkt David in Psalm 139 nach.
David betrachtet dabei sein Leben, denkt über verschiedene Situationen nach und erkennt verschiedene Eigenschaften Gottes.
Wer ist ein Gott wie du?

1. Allwissend — Ein Gott, der dich sehr genau kennt.

Lesen Verse 1-6:
Der Psalm beginnt, wie viele andere Psalmen mit einer Anweisung: Ein Psalm Davids, vorzusingen
Die Erfahrungen die David in Psalm 139 schildert, sind einerseits sehr persönlich.
Auf der anderen Seite soll dass, was David von Gott erkennt im atl. Gottesdienst gesungen werden sollte.
Er möchte, dass es im Gottesdienst weitergegeben werden.
Es können Erfahrungen sein, die auch andere Gläubige machen können.
Vers 1-3: Im ersten Versen lesen wir
Vers 1 HERR, du erforschest mich und kennest mich.
Erforschen bedeutet gründlich und sorgfältig untersuchen. Es wurde verwendet, wenn man ein Land erforschte oder in einer Rechtssache ermittelte.
Erkennen: Meint etwas durchschauen, was man von außen vielleicht nicht wahrnimmt.
David macht mit diesen Ausdrücken deutlich, dass Gott ihn sehr gut kennt.
Und das vertieft er in den folgenden Versen
Vers 2-4:
Vers 2: Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es
Vers 3: Ich gehe oder liege, so bist du um mich
Vers 4: Denn siehe, es ist kein Wort …, das du, HERR, nicht alles wüsstest
Keine wechselnden Zustände seine Lebens sind ihm verborgen.
ANW Übertrage das mal auf dein Leben.
Gott weiß was dich schon morgens früh bedrückt.
Er kennt deine Gedanken des Tages und die Sorgen, die dich vielleicht nicht einschlafen lassen.
Und selbst Gedanken oder Worte, die du noch nicht formuliert hast, kennt Gott schon.
Gott wird dich niemals falsch beurteilen oder deine Worte falsch auslegen.
Vers 5: Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Die Formulierung „Von allen Seiten umgibst du mich“ hat vom Grundgedanken her eigentlich eine militärische Bedeutung.
Wörtlich heißt es: „Von hinten und von vorne hast du mich eingeschlossen.“
Diese Redewendung wurde verwendet, wenn eine Stadt vom Feind umzingelt war.
Will Gott uns denn einengen? Umzingeln, dass wir nicht mehr handeln können?
Illustration: Vor einiger Zeit war ich mit einem Bekannten im Wald Holz machen. Auf einem Hang saß ein junger Vogel, der nicht richtig voran kam, weil ihn Äste und Rindenabfälle behinderten.
Ich nahm ihn vorsichtig in meine Hand und umschloss ihn sanft.
Für den Moment fühlte sich der kleine Piepmatz sicher von meinen großen groben Arbeitshandschuhen eingeengt und kam nicht heraus.
Aber mein Anliegen war es diesem kleinen Vogel zu helfen.
Dann setzte ich ihn an einer freien Stelle ab, damit er von dort wegfliegen konnte.
Für David ist klar: Gott ist hinter ihm, um ihm den Rücken freizuhalten. Er ist vor ihm, um ihm den Weg zu ebnen. Er geht an seiner Seite - wie ein guter Freund.
Niemals kann er tiefer fallen als in Gottes Hand.
Und er weiß die Hand Gottes schützend über sich.
Und das gilt auch dir — Jede Sekunde, jede Minute, jeden Tag deines Lebens.
Vers 6
Wenn David über Gottes Allwissenheit nachdenkt, merkt er, diese Erkenntnis geht nicht nur über sein Verstehen, sondern auch über sein Vorstellungsvermögen hinaus.
Kommen wir nächsten Gedanken.

Wer ist ein Gott wie du?

2. Allgegenwärtig — Ein Gott, der dir nahe ist.

Vers 7: Wohin soll ich gehen … und wohin soll ich fliehen
Nicht, dass der Psalmist sich von Gott entfernen oder sich dem Einfluss Gottes entziehen wollte.
David stellt diese Fragen, um deutlich zu machen, dass niemand sich dem alles durchdringenden Wesen und Wissen Gottes entziehen kann. Gott ist überall gegenwärtig
Um die Allgegenwart Gottes zu beschreiben gebraucht der Psalmist einige Extreme.
Führe ich gen Himmel: unendlich in die Höhe — Gott wäre dort
Bettete ich mich bei den Toten: Das Totenreich galt als ein Ort der Gottesferne.
Morgenröte (vom Sonnenaufgang also Osten) bis zum äußersten Meer (Meer ist von Israel gesehen westlich)
Finsternis möge mich decken: sich der Sichtbarkeit zu entziehen.
David kommt zu dem Ergebnis: Es gibt keinen Ort, wo man sich dem Einfluss Gottes entziehen könnte.
Das ist einerseits ernst zu nehmen.
Wenn wir sündigen, sündigen wir immer in der Gegenwart Gottes.
Andererseits kann es auch Trost sein für jeden der sich verlassen oder einsam fühlt.
Zu wissen, Gott geht mit zum Arzt, wenn die Befunde einer Untersuchung besprochen werden.
Zu wissen, Gott ist dabei, wenn eine komplizierte Operation ansteht. Das tröstet.
Und auch am Sterbebett ist er anwesend.
David hat über die Allwissenheit Gottes, und über Gottes Allgegenwart nachgedacht. Und jetzt wird Gottes Allmacht Thema des nächsten Abschnitts.

Wer ist ein Gott wie du?

3. Allmächtig — Ein Gott, der dich geschaffen hat.

David greift in diesen Versen nun einen Schöpfungsakt auf. Die Entstehung eines Menschen im Mutterleib.
Auch das ist kein Zufallsprodukt. David sah hier Gottes persönliches Wirken.
Das Schaffen neuen Lebens an einem dunklen, verborgenen Ort erfordert Allmacht.
Wir könnten auch sagen, wer das kann, kann alles!
David spricht davon, dass Gott die Nieren bereitet.
In der Hebräische Sprache standen Nieren symbolisch für die inneren Gefühle und Zuneigung.
Gott kennt diesen innersten Herd der Gefühle. Und sehr poetisch spricht David davon, dass Gott ihn im Mutterleib gebildet hat.
Das meint von der Grundbedeutung aus der Sprache der Bibel eigentlich gewebt.
So wie ein Tuchmacher einen kunstvollen Stoff webte, so hat Gott dich gemacht.
Vers 14: Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke
So wie du bist, bist, nicht nur mit deinem Körperbau, deinem Aussehen, sondern auch mit deinem Wesen, deinen Macken, die du kennst, bist du in Gottes Augen wunderbar gemacht.
Vers 15:
Die Beschreibung: „gebildet unten in der Erde“, und „im Verborgenen gemacht“ mögen uns etwas fremd vorkommenden
Die Entwicklung eines Kindes galt in der damaligen Zeit als eines der größten Geheimnisse.
Auch wenn wir heute mittels Ultraschall in hochaufgelösten Bildern in diesen verborgenen Ort blicken können, bleibt die Entstehung eines Menschen doch ein Wunder, und lässt etwas von der Allmacht und Größe Gottes erkennen.
Vers 16a: Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, …
Gottes Augen sahen uns, als uns, als noch keiner uns wahrnehmen konnte.
Als deine Mutter noch nicht wusste, dass sie schwanger war, hat Gott dich schon gesehen.
Vers 16 b: … und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.
Es würde den Rahmen dieser Predigt sprengen, wenn wir jetzt über die Bezeichnung Buch und Buch des Lebens nachdenken wollten.
Aber wann schreibt man etwas auf? Wenn man es sich merken und wichtig ist.
Das die Tage deines Lebens von Gott in sein Buch eingetragen werden macht deutlich, das Gott sehr viel Interesse an dir hat.
Luther übersetzt „Tage, die noch werden sollen“ besser ist: „Tage, die entworfen wurden“. (Elberfelder)
Dein Leben ist nicht ein Anreihen von Schicksalen. Dein Leben ist auch kein Uhrwerk, was kontinuierlich abläuft und irgendwann einmal stehen bleibt.
Gott hat dein Leben geplant, entworfen und glaube mir, dabei hat er sich sehr viel Mühe gegeben.
Als David über die Allwissenheit Gottes nachdenkt, kommt er zu dem Schluss, dass er sie kaum begreifen kann.
Wenn er über Gottes Allgegenwart nachdenkt, erkennt er, dass es im ganzen Universum keinen Ort gibt, an dem David sich verstecken könnte.
Verse 17-18:
Und als David über die Allmacht Gottes nachsinnt, vergleicht er die Summe der Gedanken Gottes mit dem Sand des Meeres.
Ein Bild, das im Alten Testament häufig verwendet wird, um etwas Unzähmbares auszudrücken.
ANW: Nimm dir regelmäßig Zeit über Gottes Eigenschaften nachzudenken und bete ihn darüber an.
Die letzten Verse fassen wir unter diesem Punkt zusammen

4. Heilig — Ein Gott, den du anbeten darfst

Was David jetzt schreibt, scheinen fast wie ein Bruch zu den poetischen Versen zuvor zu sein.
Plötzlich spricht er davon, dass Gott die Gottlosen tötet. Er spricht vom Hassen und Feinden.
David stand in seinem Leben schon vielen Feinden gegenüber.
Denken wir an seine Begegnung mit Goliath, als dieser über Gott und sein Volk spottete.
Es berührt sein Herz und lässt heiligen Zorn in ihm hochsteigen, wenn Gottlose Gottes Namen in den Dreck ziehen.
In tiefem Unmut wendet sich der Psalmist gegen jene, die einen solchen Gott nicht ehren und lieben, sondern ihn lästern.
Je mehr David über die Eigenschaften Gottes nachdenkt, umso mehr wird ihm auch Gottes Heiligkeit bewusst.
Für jemanden, der sich gegen solch einen wunderbaren Gott, wie er in den Versen 1–18 beschrieben wird, auflehnt, bleibt keine Liebe übrig.
Die Empfindungen und Wünsche, die David hier hat, entspringt seinem Eifer um die Ehre Gottes.
Wie sieht das mit uns aus? Beweg es mein Herz, wenn die gottlose Welt sich über Gott lustig macht, seinen Namen in den Schmutz zieht oder wenn man sein Wesen in Witzen beschmutzt.
Doch David zeigt nicht mit dem Finger auf die Gottlosen, sondern im Wissen um seine eigene Schuld stellt auch er sich unter die Prüfung Gottes.
Verse 23-24
Jetzt formuliert er dies aber als Bitte. Hier wird das gleiche Wort wie im Vers 1 verwendet.
Es geht David um die gründliche Untersuchung und der Feststellung ob sein Anliegen rechtens, und seine Wege richtig sind und der Bitte um die Führung auf ewigen Wegen.
David hat in diesem Psalm über die Allwissenheit, Allgegenwart, Allmacht und Heiligkeit Gottes nachgedacht.
Dabei blieben diese Eigenschaften keine Theorie, sondern hatten praktische Anwendungen
Wer ist ein Gott wie du?
Allwissend: Ein Gott, der dich sehr genau kennt.
Allgegenwärtig: Ein Gott, der dir nahe ist
Allmächtig: Ein Gott, der dich geschaffen hat
Heilig: Ein Gott, den du anbeten kannst.
Gebet
Lied: Jesus Christus kennt dich.
Segen: Der Herr sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen. Der Herr sei neben dir, um dich in die Arme zu schließen und dich zu schützen. Der Herr sei hinter dir, um dich zu bewahren vor der Heimtücke böser Menschen. Der Herr sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst, und dich aus der Schlinge zu ziehen. Der Herr sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist. Der Herr sei um dich herum, um dich zu verteidigen, wenn andere über dich herfallen. Der Herr sei über dir, um dich zu segnen. So segne dich der gütige Gott.
Abschlusslied: Wir bleiben sehen und singen das Segenslied: Dank sei dir …
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