Tod und Rettung

Bibelwoche 2023 / 2024   •  Sermon  •  Submitted   •  Presented
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Tod und Rettung

Begrüßung

Losung

Psalm

Gebet

Gott, Schöpfer des Lebens, wir danken Dir für die Wunder deiner Schöpfung. Wir bekennen Dir, Gott, unsere Schuld. Wir werden unserem Auftrag, diese Erde zu bewahren nicht gerecht. Lass uns nicht resignieren. Gott sende deinen Heiligen Geist. Amen.

Lied EG 302 Du meine Seele singe

Essen

Lied EG 409 Gott liebt diese Welt

Bruce Law - Noah

Bibelarbeit

Genesis 6,5–8 ZB 2007
5 Der HERR aber sah, dass die Bosheit des Menschen gross war auf Erden und dass alles Sinnen und Trachten seines Herzens allezeit nur böse war. 6 Da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen. 7 Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, den Menschen samt dem Vieh, den Kriechtieren und den Vögeln des Himmels, denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe. 8 Noah aber hatte Gnade gefunden in den Augen des HERRN.
Genesis 7,1–10 ZB 2007
1 Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus, denn dich allein habe ich für gerecht vor mir befunden unter dieser Generation. 2 Von allen reinen Tieren nimm dir je sieben, Männchen und Weibchen, von den Tieren aber, die nicht rein sind, je zwei, ein Männchen und ein Weibchen, 3 auch von den Vögeln des Himmels je sieben, Männchen und Weibchen, um auf der ganzen Erde Nachwuchs am Leben zu erhalten. 4 Denn noch sieben Tage, dann will ich regnen lassen auf die Erde, vierzig Tage und vierzig Nächte lang, und will alle Wesen, die ich gemacht habe, vom Erdboden vertilgen. 5 Und Noah machte es, ganz wie der HERR es ihm geboten hatte. 6 Und Noah war sechshundert Jahre alt, als die Sintflut – das Wasser – über die Erde kam. 7 Und Noah ging mit seinen Söhnen, seiner Frau und den Frauen seiner Söhne vor dem Wasser der Sintflut in die Arche. 8 Von den reinen Tieren und von den Tieren, die nicht rein sind, von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden kriecht, 9 gingen je zwei, ein Männchen und ein Weibchen, zu Noah in die Arche, wie Gott es Noah geboten hatte. 10 Als die sieben Tage um waren, kam das Wasser der Sintflut über die Erde.
Genesis 8,18–22 ZB 2007
18 Da ging Noah hinaus, und mit ihm seine Söhne, seine Frau und die Frauen seiner Söhne. 19 Auch alle Tiere, alle Kriechtiere und alle Vögel, alles, was auf der Erde sich regt, Art um Art gingen sie aus der Arche. 20 Und Noah baute dem HERRN einen Altar. Dann nahm er von allen reinen Tieren und von allen reinen Vögeln und brachte Brandopfer dar auf dem Altar. 21 Und der HERR roch den beschwichtigenden Duft, und der HERR sprach bei sich selbst: Nie werde ich wieder die Erde verachten um des Menschen willen. Denn das Trachten des Menschenherzens ist böse von Jugend an. Und nie werde ich wieder schlagen, was da lebt, wie ich getan habe. 22 Solange die Erde währt, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
Botswana Elefanten
Situation nach dem Ahrtal Tsunami:
Erst das Wasser, dann die helfenden Hände, organisiert im Helfer-Shuttle In der Flutkatastrophe an der Ahr haben die Spontan-Helfenden gezeigt, dass sie ein wichtiger Bestandteil der gesellschaftlichen Krisenbewältigung sind. … Die Teams organisieren sich komplett selbst. Erfahrene Helfer führen die Erstlinge ein, die schon am ersten Abend mit glänzenden Augen zurückkommen. Von der Sinnhaftigkeit ihres Tuns erfüllt, wollen sie gern möglichst lange bleiben. Es entsteht ein neues soziales Gewebe. Alle sind auf dasselbe Ziel fokussiert und werden es jeden Morgen wieder: Rettung des Ahrtales.
BBK Bevölkerungsschutz 1 | 2022 ∙ Ehrenamt www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/
Ahrtalpsalm

1. Einführung:

- Adam und Eva haben den Baum des Lebens ignoriert und stattdessen die Deutungshoheit über Gut und Böse angestrebt.
- Dies führte zum Verlust des Garten Edens und zur Enthemmung der Menschheit untereinander.
- Die Urgeschichte beleuchtet die faktische Beschaffenheit des menschlichen Herzens und dessen Tendenz zu Bosheit, Gewalt und Unrecht.
- Die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft zeigt eine Geschichte des Tötens und der Gewalttat.
Adam und Eva strebten im Garten Eden die Deutungshoheit über Gut und Böse an, was zum Verlust des Gartens und der Beißhemmung unter den Menschen führte. Die Menschheit wurde von ihrer Bosheit geprägt, was zu Gewalt, Brutalität und Unrecht führte. Die Einführung des Ackerbaus vor etwa 10.000 Jahren markierte einen Wandel von kooperativen zu konkurrierenden Haltungen, was Raub, Mord und Totschlag etablierte. Die Menschheitsgeschichte ist geprägt von Gewalt, von den Germanen bis zu den aktuellen Konflikten in der Ukraine. Der Frieden in Europa seit über 70 Jahren ist eine Ausnahme, und Menschen, die von der "guten alten Zeit" sprechen, neigen dazu, die traumatischen Ereignisse wie den Zweiten Weltkrieg zu verdrängen.

2. Gott bereut sein Werk:

Genesis 6,6 ZB 2007
6 Da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen.
- Die Menschheit hat die ihr zugebilligte Freiheit verwirkt und wählt den Tod durch ihre Taten.
- Gott reagiert mit einem radikalen Strafgericht in Form der Sintflut, zeigt aber auch Gnade gegenüber Noah und seiner Familie.
Die Erzählung stellt den Zustand des menschlichen Herzens dramatisch dar, indem sie Gottes Reue über sein eigenes Werk thematisiert, das er zuvor als sehr gut bewertet hatte. Es wird die Frage aufgeworfen, ob Gott Fehler bei der Erschaffung des Menschen gemacht hat. Der Mensch verwirkt seine ihm gegebene Freiheit, indem er sich vom Blutvergießen ernährt, anstatt vom Baum des Lebens zu essen. Als Konsequenz davon verhängt Gott den Tod über den Menschen, der das Töten gewählt hat.
Und doch gibt es Gnade:
Genesis 6,8 ZB 2007
8 Noah aber hatte Gnade gefunden in den Augen des HERRN.

3. Die Sintflut-Erzählung:

- Die Erzählung von der Sintflut wird als eine der großartigsten und theologisch anstößigsten betrachtet.
- Gott vollzieht ein Strafgericht, zeigt aber auch Gnade gegenüber Noah.
- Die Fragen nach der Gerechtigkeit Gottes und der Natur des Menschen werden aufgeworfen.
Die Erzählung der Sintflut ist eine der bedeutendsten, aber auch kontroversesten Geschichten der Urgeschichte. Es gibt verschiedene Fluterzählungen in der alten Welt, die möglicherweise aufeinander Bezug nehmen oder von realen Naturkatastrophen inspiriert sind. Doch die theologische Bedeutung liegt im Charakter der Urgeschichte als Text, der das Wesen des Menschen und Gottes reflektiert. Gott vollzieht ein radikales Strafgericht, zeigt aber auch Gnade gegenüber Noah.
Die Frage, ob nur Noah als gerecht befunden wurde, während alle anderen als nicht vergebungs- oder begnadigungswürdig galten, bleibt offen.
Die Erzählung symbolisiert die Reinigung und Erneuerung der Menschheit durch Gott, wobei die Seite der Menschheit, die Gott anerkennt und die Deutungshoheit über Gut und Böse bei Gott belässt, gestärkt wird. Noah wird als gerecht befunden und erhält den Auftrag, die belebte Welt vor dem Untergang zu bewahren.
Die Sintflut dient der Korrektur und Bewahrung der Menschheit, wobei das Wort "richten" sowohl eine Strafe als auch eine Neuausrichtung bedeutet.
Die Erzählung zeigt, wie Gott die Menschheit bestraft, aber auch neu ausrichtet, um die Schöpfung zu aktualisieren.

4. Die Bedeutung von Tieren:

Genesis 7,8–9 ZB 2007
8 Von den reinen Tieren und von den Tieren, die nicht rein sind, von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden kriecht, 9 gingen je zwei, ein Männchen und ein Weibchen, zu Noah in die Arche, wie Gott es Noah geboten hatte.
- Tiere spielen eine wichtige Rolle in der Sintflut-Erzählung und werden gemeinsam mit Noah gerettet.
- Die Bewahrung der gesamten Schöpfung, einschließlich der Tiere, wird betont.
Die Erzählung von Noah und der Arche, die Noah und seine Familie sowie je ein Paar von jeder Tierart vor der Sintflut rettet, hat sich durch ihre eindrucksvolle Darstellung in unserem kulturellen Gedächtnis verankert.
Kinder visualisieren diese Szene oft in eigenen Malkünsten. Das Gute, nämlich Gottes Rettung von Noah und den Tieren, bleibt im Gedächtnis haften. Es ist jedoch erstaunlich, dass das Thema "Tier" in theologischen Arbeiten zur Ethik oft vernachlässigt wird, obwohl die Bewahrung der gesamten Schöpfung von großer Bedeutung ist.
Franz von Assisi war einer der wenigen, der die Versöhnung der gesamten Schöpfung betonte und sogar den Tieren predigte.

5. Die Taube:

- Die Taube nimmt eine Schlüsselstellung in der Sintflut-Erzählung ein und wird als Symbol für den Heiligen Geist und den Frieden verwendet.
In der Sintflut-Erzählung spielt die Taube eine wichtige Rolle. Nachdem die Arche auf dem Berg Ararat gelandet ist, schickt Noah zunächst einen Raben und dann dreimal eine Taube aus, um den Stand der Flut zu erkunden. Als die Taube nicht mehr zurückkehrt, weiß Noah, dass die Welt wieder trocken ist und die Menschheit festen Boden unter den Füßen haben sollte.
Genesis 8,6–12 ZB 2007
6 Und nach vierzig Tagen öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte, 7 und liess einen Raben hinaus. Der flog hin und her, bis das Wasser auf der Erde weggetrocknet war. 8 Dann liess er eine Taube hinaus, um zu sehen, ob sich das Wasser vom Erdboden verlaufen hätte. 9 Aber die Taube fand keinen Ort, wo ihre Füsse ruhen konnten, so kehrte sie zu ihm in die Arche zurück, denn noch war Wasser überall auf der Erde. Da streckte er seine Hand aus, fasste sie und nahm sie zu sich in die Arche. 10 Hierauf wartete er noch weitere sieben Tage, dann liess er die Taube wieder aus der Arche. 11 Und die Taube kam um die Abendzeit zu ihm zurück, und sieh da, sie hatte ein frisches Ölblatt in ihrem Schnabel. Da wusste Noah, dass sich das Wasser von der Erde verlaufen hatte. 12 Hierauf wartete er noch weitere sieben Tage, dann liess er die Taube hinaus, und sie kehrte nicht mehr zu ihm zurück.
Die Taube hat seither eine bedeutende Rolle sowohl in der Bibel als auch in der christlichen Kunst gespielt. Sie erscheint erneut bei der Taufe Jesu als Bild für den Heiligen Geist und wurde in den 1980er Jahren als Friedenstaube zum Symbol des Pazifismus.

6. Der Altar und die Verheißung:

- Noah baut einen Altar und bringt Gott ein Opfer dar, um ihm zu danken und die Grundhaltung gegenüber Gott wiederherzustellen.
- Gott zeigt sich bewegt und ändert sein Grundsatzprogramm zu "Gnade vor Recht".
Nachdem Noah die Arche verlassen hat, errichtet er als erstes einen Altar und bringt Gott ein Opfer dar, nicht um ihn zu manipulieren, sondern um ihm zu danken, was als Glaube betrachtet werden kann.
Dies stellt die angemessene Grundhaltung gegenüber Gott wieder her, die in der Geschichte von Adam und Eva verloren gegangen war. Gott, der den "lieblichen Geruch" des Opfers wahrnimmt, zeigt sich bewegt und beschließt, milder mit den Menschen umzugehen. Obwohl er immer noch eine skeptische Einschätzung des menschlichen Herzens hat, setzt er sich ein neues Grundsatzprogramm: Gnade vor Recht.
Dennoch endet Gen 8 mit einer pessimistischen Einschätzung des menschlichen Herzens und zeigt eine negative Anthropologie. Die Propheten Israels greifen dieses Thema auf und sprechen von der Erneuerung des menschlichen Herzens durch Gottes Geist und seine Tora.
Die biblische Auffassung vom Menschen steht oft im Gegensatz zu humanistischen oder modernen psychologischen Ansichten, da sie die Erlösungsbedürftigkeit des Menschen aufgrund seiner Gebrochenheit betont. Die Rede von der Sünde bezieht sich auf das Potenzial des Menschen zur Destruktivität, das in ihm schlummert und unerwartet ausbrechen kann. Gen 8 verdeutlicht diese Wahrheit und weist auf die Heilung von der Sünde hin, die durch Jesus Christus erfolgt.

7. Impulse für Gespräche und Gruppenarbeit:

1. In der Sintflut-Erzählung reagiert Gott auf die Beschädigung des Lebens durch den Menschen mit einem Strafgericht. Welche aktuellen Entwicklungen könnten möglicherweise unter dieser Perspektive betrachtet werden?
2. Wie stehen wir zu der Aussage: Des Menschen Herz ist böse von Jugend auf?
3. Die große Verheißung Gottes nimmt die gesamte belebte Welt in den Blick, nicht nur den Menschen. Welche Schlüsse ziehen wir daraus?
4. In welcher Beziehung stehen für Sie die ideale Welt aus Gen 1 und die reale Welt aus Gen 6-8?
5. Welche Bedeutung hat die Taube in der Sintflut-Erzählung und welche Symbolik wird ihr zugeschrieben?
6. Warum spielt die Bewahrung der gesamten Schöpfung, einschließlich der Tiere, eine wichtige Rolle im Kontext der Sintflut-Erzählung?
7. Wie interpretieren Sie Noahs Handlung, einen Altar zu bauen und Gott ein Opfer darzubringen, nachdem er die Arche verlassen hat?
8. Was denken Sie über Gottes Entscheidung, künftig "Gnade vor Recht" walten zu lassen, trotz der anhaltenden Bosheit des menschlichen Herzens?
9. Wie kann die Thematik der Sintflut-Erzählung als Impuls für die Diskussion über Ethik und das Verständnis der menschlichen Natur dienen?
10. Welche Parallelen oder Unterschiede sehen Sie zwischen den Herausforderungen, denen sich die Menschheit in der Urgeschichte gegenübersieht, und den Herausforderungen, mit denen wir heute konfrontiert sind?
Was reute Gott?
Welche Gefühle hat Gott?
Was denkt Gott über den Menschen?
Was verspricht Gott der Erde?
Was verspricht Gott der Schöpfung?
Ein Wort, um Gottes Haltung zu beschreiben!

Lied EG 653 Die Erde, die du schufst, war gut

Gebet

Segen

Lied EG 395 Vertraut den neuen Wegen

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