Apostelgeschichte 4,1-22: Mutige Verkündigung trotz Widerstand!

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Einleitung

Hugh Latimer, ein Unterstützer der Reformation im 16. Jahrhundert aus England, schenkte König Henry dem 8. ein Mal ein Taschentuch. Es war die Gewohnheit, dass der Hofprediger dem König an seinem Geburtstag ein Geschenk machte. Er überreichte dem König das Taschentuch und eingewebt in den Ecken stand: “Die Hurer und Ehebrecher wird Gott richten”. Das passte gut zu dem Lebensstil von König Henry. Nachdem er das Taschentuch überreicht hatte, fing Hugh Latimer an mit einer überwältigenden Vollmacht über die Fleischssünde zu predigen und hielt sich auch nicht zurück diese Predigt ausführlich auf das Leben des Königs anzuwenden. Das hat dem König überhaupt nicht gefallen. Als er fertig war, verlangte der König von ihm, am nächsten Sonntag wieder zu predigen. Er sollte dann aber seine Predigt widerrufen und etwas predigen, das für den König genießbarer sei. Als Hugh Latimer am nächsten Sonntag kam, stellte er sich auf die Kanzel und sagte laut zu sich selbst: “Hugh Latimer, du hast heute vor dem hohen und mächtigen König Henry zu predigen. Wenn du ein einziges Wort sagst, das dem König missfällt, wird er dir den Kopf abschlagen, darum bedenke, was du tust.” Und dann sagte er weiter, laut vor allen, zu sich selbst: “Hugh Latimer, du hast heute vor dem Herrn dem allmächtigen Gott zu predigen, der Leib und Seele in die Hölle werfen kann und so sage dem König die Wahrheit gerade aus.” Er hielt wieder eine für den König sehr unangenehme und kompromisslose Predigt. Der König ließ ihm tatsächlich nicht den Kopf abschlagen und respektierte ab diesem Tag seinen Hofpediger umso mehr. Was bewegt einen Menschen dazu, solchen Mut zur Wahrheit zu haben? Sein eigenes Leben zu riskieren, um wahrheitsgemäß Gottes heiliges Wort zu predigen?
Das heutige Predigtthema heißt “Mutige Verkündigung trotz Widerstand”.
Schlagt gerne mit mir Apostelgeschichte 4 auf und lasst uns die V.1-22 lesen.
Apg 4,1-22 lesen.
Amen.
Aus dieser Geschichte werden wir heute 3 Dinge betrachten: Wir werden erstens sehen, welche 2 Reaktionen es gibt, wenn wir mutig Gottes Wort verkündigen. Das sind die Verse 1-4. Danach werden wir sehen, wie kompromisslos und radikal die mutige Verkündigung ist. Die Verse 5-12. Und drittens sehen wir dann den Gehorsam des mutigen Verkündigers Gott gegenüber. Verse 13-22.
Petrus und Johannes gehen in den Tempel und heilen einen Mann, der allen als der gelähmte Bettler bekannt ist. Die anwesenden Menschen im Tempel können es nicht glauben. Der gelähmte Mann, der seit Jahren bettelnd im Tempel sitzt kann laufen. Wie ist das möglich? Daraufhin predigt Petrus ihnen das Evangelium. Er bezeugt, dass dieses Wunder durch den Messias Jesus geschehen ist. Er stellt ihnen ihre Sünde vor Augen, dass sie den Messias gekreuzigt haben, aber sagt ihnen gleichzeitig, dass Gott das alles schon im Voraus geplant hatte, dass der Messias wie im Alten Testament prophezeit leiden musste und Gott dann Jesus wieder auferweckt hat. Er predigt ihnen mutig das Evangelium und ruft daraufhin die Menge im Tempel zur Buße und zum Glauben an Jesus den Messias auf.
Und so startet unser Predigttext. Mitten im diesem Geschehen: “Während sie zum Volk redeten...”. er sich auf die Kanzel und sagte laut zu sich selbst: “Hugh Latimer, du hast heute vor dem hohen und mächtigen König Henry zu predigen. Wenn du ein einziges Wort sagst, das dem König missfällt, wird er dir den Kopf abschlagen, darum bedenke, was du tust.” Und dann sagte er weiter, laut vor allen, zu sich selbst: “Hugh Latimer, du hast heute vor dem Herrn dem allmächtigen Gott zu predigen, der Leib und Seele in die Hölle werfen kann und so sage dem König die Wahrheit gerade aus.” Er hielt wieder eine für den König sehr unangenehme und kompromisslose Predigt. Der König ließ ihm tatsächlich nicht den Kopf abschlagen und respektierte ab diesem Tag seinen Hofpediger umso mehr. ​ Was bewegt einen Menschen dazu, solchen Mut zur Wahrheit zu haben? Sein eigenes Leben zu riskieren, um wahrheitsgemäß Gottes heiliges Wort zu predigen? ​ Das heutige Predigtthema heißt “Mutige Verkündigung trotz Widerstand”. ​ Ich bin völlig davon überzeugt, dass es abgesehen vom Wirken des Heiligen Geistes der Gehorsam gegenüber Gottes heiligem Wort war, das Hugh Latimer zu solch einer mutigen Verkündigung bewegte. Er konnte einfach nicht anders. Sein Gewissen war gebunden an das Wort Gottes. Und so wollen auch wir uns heute einen Text anschauen aus dem Leben der Apostel, die in einer ähnlichen Situation waren wie dieser Hofprediger 1600 Jahre später. Schlagt gerne mit mir Apostelgeschichte 4 auf und lasst uns die V.1-22 lesen. Apg 4,1-22 lesen. Amen. Aus dieser Geschichte werden wir heute 3 Dinge betrachten: Wir werden erstens sehen, welche 2 Reaktionen es gibt, wenn wir mutig Gottes Wort verkündigen. Das sind die Verse 1-4. Danach werden wir sehen, wie kompromisslos und radikal die mutige Verkündigung ist. Die Verse 5-12. Und drittens sehen wir dann den Gehorsam des mutigen Verkündigers Gott gegenüber. Verse 13-22. Bevor ich aber auf unseren Predigttext eingehe, möchte ganz kurz den Kontext dazu erläutern, damit wir den Predigttext noch besser einordnen können. In Apostelgeschichte 2 lesen wir vom Pfingstwunder. Die Jünger waren an einem Ort versammelt und plötzlich wurden sie alle vom Heiligen Geist erfüllt. Sie fingen an in anderen Sprachen zu predigen und Petrus hält seine berühmte Pfingstpredigt, bei der über 3000 Menschen zum Glauben kommen. Die Gemeinde Jesu Christi entsteht. Daraufhin lesen wir die Geschichte in Apostelgeschichte 3, die wir auch in der Textlesung gehört haben. Petrus und Johannes gehen in den Tempel und heilen einen Mann, der allen als der gelähmte Bettler bekannt ist. Die anwesenden Menschen im Tempel können es nicht glauben. Der gelähmte Mann, der seit Jahren bettelnd im Tempel sitzt kann laufen. Wie ist das möglich? Daraufhin predigt Petrus ihnen das Evangelium. Er bezeugt, dass dieses Wunder durch den Messias Jesus geschehen ist. Er stellt ihnen ihre Sünde vor Augen, dass sie den Messias gekreuzigt haben, aber sagt ihnen gleichzeitig, dass Gott das alles schon im Voraus geplant hatte, dass der Messias wie im Alten Testament prophezeit leiden musste und Gott dann Jesus wieder auferweckt hat. Er predigt ihnen mutig das Evangelium und ruft daraufhin die Menge im Tempel zur Buße und zum Glauben an Jesus den Messias auf. Und so startet unser Predigttext. Mitten im diesem Geschehen: “Während sie zum Volk redeten...”. 1. Reaktionen auf die mutige Verkündigung Die Apostel predigen und wir sehen 2 Reaktionen auf die mutige Evangeliumsverkündigung: Die erste Reaktion ist: Menschen werden durch das übernatürliche Werk des Heiligen Geistes von ihrer Sünde überführt und kommen zum lebendigen Glauben an den Messias. Sie werden gerettet. Das lesen wir in Vers 4. Sie wurden gläubig, weil sie das unverfälschte Wort und Evangelium gehört haben. Und so wuchs die Gemeinde auf etwa 5000 Männer. Mit Frauen und Kindern waren es deutlich mehr, aber Lukas berichtet uns hier nur von den Männern. Aber die zweite Reaktion ist: Während sie noch predigten, kamen die Priester, der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer, legten Hand an sie und steckten sie ins Gefängnis. Die zweite Reaktion auf eine mutige Evangeliumsverkündigung ist Ablehnung und Widerstand. Hier beginnt die lange Geschichte der Ablehnung und sogar Verfolgung von denen, die mutig das Evangelium verkündigen. Ja, eine mutige, unverfälschte Verkündigung ist nötig, damit Menschen zum Glauben kommen. Und gleichzeitig bringt sie bei Einigen im Herzen Ablehnung und Widerstand hervor.
Sie waren aufgebracht, sie ärgerten sich über die Jünger. Wie frech sind die Apostel eigentlich. Sie kommen als Laien in den Zuständigkeitsbereich der Priester und predigen eine andere Botschaft. Unverschämt! Wer hat ihnen eigentlich erlaubt die Leute überhaupt zu lehren? Das ist die Aufgabe der Priester und nicht von irgendwelchen Möchtegernpredigern. Sie predigen, dass Jesus der Messias ist, dass er vom Tod auferstanden ist und damit gleichzeitig die Auferstehung von den Toten. Die Apostel stellen sich wie Jesus mitten in den Tempel und predigen frech den Jesus, den die Priester und die Oberen des Volkes als Lügner und Verführer gekreuzigt haben.
Solch eine Frechheit konnten sie nicht akzeptieren.
Sie legten Hand an sie und setzten sie gefangen bis zum Morgen. Es ist die erste, aber nicht letzte, Nacht eines Nachfolgers Jesu in einer Gefängniszelle. Genauso wie die Tempelpolizei kam, um Jesus gefangen zu nehmen, tun sie das jetzt bei seinen Nachfolgern.
Wie Jesus in Johannes 15 sagte:
Wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Der Knecht ist nicht größer als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen.
Das Evangelium und seine mutigen Botschafter erfahren Ablehnung und sogar Verfolgung. Die ganze Schrift zeigt uns unmissverständlich, dass bei einer klaren Verkündigung des Evangeliums Gegenwind kommen wird.

Anwendung + Beispiel

Und das hat sich auch in unserer Zeit heute nicht geändert liebe Geschwister. Wenn wir mutig das klare Evangelium von Jesus Christus predigen, wenn wir die rettende Botschaft für Sünder predigen, dann werden wir Widerstand erfahren.
Vielleicht kennst du das aus deinen Nachbarn. Oder von deiner Familie. Wenn du dich klar zu Jesus positionierst und das Evangelium verkündigst, lachen dich Leute aus. Vielleicht haben sie ab diesem Zeitpunkt eine Abneigung gegen dich oder hassen dich sogar.
Jesus hat es uns angekündigt und hat selbst Widerstand erfahren. Die Apostel haben Widerstand erfahren. Seit 2000 Jahren Kirchengeschichte erfahren mutige Verkündiger des Evangeliums Widerstand. Diese Reaktion auf das Evangelium und die Gnade Gottes ist eine ganz natürliche Reaktion für den natürlichen Menschen, der in seinem Herzen Gott hasst und sein eigener Gott sein möchte. Es sollte uns nicht wundern, wenn wir selbst auch abgelehnt werden.
Aber Lukas ermutigt uns auch in Vers 4:
Das Evangelium wird von der Mehrheit zwar abgelehnt, aber Menschen werden durch die mutige und klare Verkündigung gerettet. Deshalb lasst uns trotzdem mutig sein, liebe Geschwister. Weil wir wissen, dass auch wenn wir Widerstand erfahren, das Wort Gottes in einigen Menschen wirkt. Sie konnten die Apostel einsperren, aber das Evangelium konnten sie nicht anketten. Und so können sie auch uns heute auslachen, verspotten, vor anderen schlecht darstellen oder sogar verfolgen: Die Wirkung des verkündigten Evangeliums können sie nicht verhindern. Ja viele werden es ablehnen, aber Gott wird durch unsere Verkündigung die Seinen rufen. Es hat Kraft zur Errettung. Lass uns darin Mut fassen, mutig das Evangelium weitergeben, auf seine Kraft vertrauen, aber dabei auch Widerstand erwarten.
Das sind die Reaktionen auf eine mutige Verkündigung. 2. Die Kompromisslosigkeit der mutigen Verkündigung
Nachdem die Jünger für ihre mutige Verkündigung eine Nacht im Gefängnis verbracht hatten, werden sie am Morgen vor den Hohen Rat geschleppt. Der Hohe Rat war der Oberste Gerichtshof des jüdischen Volkes. Mächtige Leute waren anwesend. Wir lesen von den Oberen, von den Ältesten und von den Schriftgelehrten. Die absolute Elite in Jerusalem. Hannas, der Hohepriester, Kaiphas und andere die zur hohepriesterlichen Familie gehörten.
Die Apostel, einfache Fischer, stehen nun vor den mächtigsten Männern Jerusalems und wahrscheinlich auch des ganzen Landes. Jetzt wird es ernst. Es ist genau die gleiche Sitzung, genau die gleichen Menschen, die Wochen zuvor den Prozess gegen Jesus geführt haben und wie der geendet ist, wissen die Jünger noch ganz genau. Es sind die gleichen Menschen, die Jesus getötet haben. Petrus weiß bestimmt noch, wie er bei diesem Prozess Jesus aus Angst sogar verleugnet hat. Wie einschüchtern muss das wohl sein.
Die Verhörung beginnt.
Apostelgeschichte 4,7 (LUT84) Aus welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan?
Wer hat euch dazu befähigt? Woher kommt diese Macht und wer hat euch überhaupt die Erlaubnis gegeben diesen Mann zu heilen und zu predigen? In welcher Autorität tut ihr das?
Die Apostel wissen, dass diese Männer hier die Macht haben sie einzusperren oder sogar wie Jesus hinrichten zu lassen. Aber obwohl sie hier völlig unter Druck stehen, nutzt Petrus die Gelegenheit, um auf Jesus hinzuweisen. Wir lesen eine absolut kompromisslose Verkündigung des Evangeliums. Petrus predigt durch den Heiligen Geist mutig und furchtlos das Evangelium von Jesus Christus.
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