2Sam 7/1Chr 17: Der ewige König

David - Ein Mann nach dem Herzen Gottes  •  Sermon  •  Submitted
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Notes
Transcript

Einleitung

Einen wunderschönen guten Morgen liebe Geschwister.
Wir werden heute weitermachen in unserer Predigtreihe über das Leben Davids “Nach dem Herzen Gottes”. Und wir werden heute zu einem Kapitel kommen, das von vielen Auslegern als zentrales Kapitel angesehen wird. Ein Kommentar schreibt “Es ist der Höhepunkt der Samuelbücher”. Andere würden sogar sagen, dass 2 Samuel 7 das Herzstück der Geschichtsschreibung über Israel ist und dass dieses Kapitel die ganze restliche Bibel beeinflusst.

FOLIE

Das heutige Predigtthema heißt “Der ewige König - Gottes Versprechen an David”.
Schlagt gerne mit mir eure Bibeln auf in 2. Samuel 7 und lasst uns einsteigen in das Kapitel und direkt die ersten 7 Verse einmal lesen.

FOLIE

Dort heißt es:
2. Samuel 7,1–7 SLT
Und es geschah, als der König in seinem Haus wohnte und der Herr ihm Ruhe gegeben hatte vor allen seinen Feinden ringsumher, da sprach der König zu dem Propheten Nathan: Siehe doch, ich wohne in einem Haus aus Zedernholz, aber die Lade Gottes wohnt unter Teppichen! Und Nathan sprach zum König: Geh hin und tue alles, was in deinem Herzen ist, denn der Herr ist mit dir! Aber es geschah in derselben Nacht, da erging das Wort des Herrn an Nathan: Geh hin und rede zu meinem Knecht, zu David: So spricht der Herr: Solltest du mir ein Haus bauen, daß ich darin wohne? Denn ich habe in keinem Haus gewohnt von dem Tag an, als ich die Kinder Israels aus Ägypten heraufführte, bis zu diesem Tag, sondern ich bin stets in einem Zelt und in einer Wohnung umhergezogen! Wo ich auch immer umherzog mit allen Kindern Israels, habe ich auch jemals ein Wort geredet zu einem der Stammeshäupter Israels, denen ich gebot, mein Volk Israel zu weiden, und gesagt: Warum baut ihr mir kein Haus aus Zedernholz?
Amen.
Letzte Predigt:
Wie Marvin schon letztes Mal gut den Kontext erläutert hat, beschreibt uns die Bibel in 2. Samuel 1-6 wie David zum König über ganz Israel wird. Nachdem der frühere König Saul gestorben ist und auch Sauls Nachkommen getötet wurden, wird David in 2Sam 5 zum König über ganz Israel gesalbt. Er verlegt seinen Hauptsitz nach Jerusalem, baut sich dort einen Palast und besiegt seinen größten Feind, die Philister. In Kapitel 6 bringt David dann die Bundeslade nach Jerusalem. Das wurde uns letzte Woche vor Augen geführt als Marvin über die Heiligkeit Gottes und über die Furcht vor diesem heiligen Gott gesprochen hat.
Und so sind wir nun bei unserem Text und beim ersten Punkt unserer Predigt.

FOLIE

1. David spricht über sein Vorhaben (V. 1-7)

Exegese

Es wird hier bewusst das Wort "König" benutzt, um seinen mächtigen Status zu unterstreichen. Und während David nun in seiner königlichen Residenz lebt, ist die Bundeslade unter Teppichen in einem Zelt. Marvin hat uns letztes Mal einiges über die Bundeslade gesagt und dabei auch erwähnt, dass sie symbolisch für die Gegenwart Gottes unter seinem Volk steht. Und nun stellt sich David die Frage: Ehrt es Gott überhaupt, wenn er “in einem Zelt leben” muss, während ich hier in einem riesigen Palast sitze? Ist das angemessen? Gott gab David so viel und nun soll Gott in einem Zelt wohnen, aber David im Palast?
Das Schöne ist, dass wir daran sehen, dass David über den HERRN nachdachte. Dass es ihm wichtig war, dass Gott die Ehre bekommt. David wusste, dass er Gott allein die Erfolge und seinen Status verdankt. Und weil er es nicht ertragen kann, dass sein Gott in einem Zelt wohnen soll, während er im Palast sitzt, will er Gott einen prächtigen Tempel bauen.
Er erzählt dem Propheten Nathan sein Vorhaben und Nathan bestätigt ihn in seinem Gedanken. Aber Nathan spricht hier nicht als Prophet. Wir lesen in Vers 3 nichts von einer Offenbarung oder einem Wort von Gott, sondern Nathan gibt einfach seine Meinung wieder. Hey David, der HERR ist mit dir. Ihm einen Tempel zu seiner Ehre zu bauen ist keine schlechte Idee. Tu was in deinem Herzen ist.
Doch dann “erging in derselben Nacht das Wort des HERRN an Nathan”. Nathan empfängt ein Wort des HERRN.
Das Interessante ist, dass David in seinem Leben schon mehrere direkte Anweisungen von Gott erhalten hat, aber nie steht dort "Das Wort des HERRN erging an". Das zeigt, dass hier eine besonders wichtige Nachricht vermittelt wird. Das letzte Mal, dass dieser Ausdruck vorgekommen ist, war in 1. Samuel 15, als der Herr den König Saul verworfen hat. Und das zeigt, dass wir jetzt gut zuhören sollen was der HERR hier an Nathan übermittelt.
Gott spricht in Vers 5 und nennt David seinen Knecht. Nicht König. Davor haben wir 3x gelesen: "Der König.. der König.. der König". Aber der HERR sagt nicht geh und sag dem König, sondern geh und sag meinem Knecht David. So mächtig und so erhaben David auch sein mag, er ist nichts weiter als ein Knecht des HERRN. Aber dieser Ausdruck ist auch eine Erhöhung Davids. Weil er nicht irgendein Knecht ist, sondern der Knecht des allmächtigen Gottes.
Und er fragt ihn: “Solltest du mir ein Haus bauen, dass ich darin wohne?”. Die implizierte Antwort in dieser Frage ist natürlich Nein. Nicht du David.
In unserem Paralelltext in 1Chr 17 heißt es auch “Nicht du sollst mir ein Haus bauen, das mir als Wohnung dienen soll!”
Nicht er sollte das Haus bauen, sondern jemand anders.
Seit dem Auszug aus Ägypten bis zu diesem Tag, war ein Zelt alles was Gott verlangt hatte. Er ist zu seinem leidenden Volk in Ägypten gekommen und hat sie in das verheißene Land gebracht, das er Abraham versprochen hatte. Gott lässt sich nicht auf einen Ort beschränken. Gott hat nie jemandem danach gefragt einen Tempel zu bauen. Er braucht keinen großen Palast, wie andere Götter zur damaligen Zeit. Er selbst wird die Zeit, den Platz und die Person erwählen, die ihm einen Tempel bauen soll.

FOLIE

Lesen wir weiter die Verse 8-11.
2. Samuel 7,8–11 SLT
So sprich nun zu meinem Knecht David: So spricht der Herr der Heerscharen: Ich habe dich von der Weide hinter den Schafen weggenommen, damit du Fürst würdest über mein Volk, über Israel; und ich bin überall mit dir gewesen, wohin du gegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir her ausgerottet, und dir einen großen Namen gemacht gleich dem Namen der Gewaltigen auf Erden. Und ich werde für mein Volk Israel einen Ort bereiten und werde es einpflanzen, daß es dort bleiben und nicht mehr beunruhigt werden soll; und die Söhne der Bosheit sollen es nicht mehr bedrängen wie zuvor, seit der Zeit, als ich Richter über mein Volk Israel eingesetzt habe. Und ich habe dir vor allen deinen Feinden Ruhe verschafft; so verkündigt dir nun der Herr, daß der Herr dir ein Haus bauen wird!
Nachdem David über sein Vorhaben gesprochen hat, spricht Gott nun über SEIN Vorhaben. David wird Worte hören, die den Rest der Geschichte beeinflussen werden.

FOLIE

2. Gott spricht über SEIN Vorhaben (V. 8-16)

Exegese

Gott sagt nun zu dem Propheten Nathan “So sprich nun zu meinem Knecht David: So spricht der HERR der Heerscharen.” Und dieser Name Gottes betont besonders Gottes Souveränität und Macht.
Und genau das spiegelt sich auch in den Worten Gottes wieder. Er führt David nochmal durch die Vergangenheit und zeigt ihm, dass David allein wegen der Gnade Gottes König wurde. Gott hat sich in David den Kleinsten von allen erwählt, damit er die Ehre bekommt. Er war am Werk in Davids Leben von Betlehem bis nach Jerusalem. Seit der Zeit als David noch als kleiner Hirte nach den Schafen seines Vaters schauen musste bis zum Tag als er über seine Feinde gesiegt hat und ein mächtiger König wurde, war es GOTT, der David einen großen Namen gemacht hat.
Nicht du, sondern ich. Nicht David ist der Macher, sondern Gott. Und so wie Gott in der Vergangenheit der Wirkende war, so wird er auch in der Zukunft seinen Plan mit David vollbringen.
Er wird Israel einen Ort bereiten und sie einpflanzen. Das Wort Einpflanzen wird in anderen Stellen dafür gebraucht, dass Gott Israel Ruhe geben wird. Er wird ihnen Ruhe geben und sie vor den Feinden bewahren. Israel wurde immer wieder von Feinden bedrängt, aber Gott verheißt einen noch größeren Frieden als sie jetzt schon unter David haben. Er verheißt einen größeren und wahren Frieden in der Zukunft. Ja, Gottes Treue erweist sich an dem was David schon an seinem Leben erfahren hat, aber Gott verheißt ihm noch viel mehr.
Er sagt, dass er David ein Haus bauen wird. David kommt mit seinem Anliegen, dass er Gott ein Haus bauen will und dieses Anliegen ist auch richtig und gut. Sein Anliegen ist aus guter Motivation, aber Gott holt ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. Er stellt ihm vor Augen, dass er kein Haus braucht wie andere nichtige Götzen zu dieser Zeit in den umliegenden Völkern. Er ist der Souveräne, Er ist der Allmächtige, der der in Davids Leben gewirkt hat und wirken wird. Gott will sagen: "Was ich für dich tue, ist unendlich viel wichtiger als alles was du für mich tun kannst.” Nicht David wird Gott ein Haus bauen, sondern Gott wird David ein Haus bauen!
Und nun stellt sich die Frage: Wie wird Gott David ein Haus bauen und was genau bedeutet das? Gott spricht hier übrigens in der 3. Person von sich und das unterstreicht nochmal die Wichtigkeit der Worte, die jetzt kommen werden. Lasst uns weiter lesen die Verse 12-16.

FOLIE

2. Samuel 7,12–16 SLT
Wenn deine Tage erfüllt sind und du bei deinen Vätern liegst, so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der aus deinem Leib kommen wird, und ich werde sein Königtum bestätigen. Der wird meinem Namen ein Haus bauen, und ich werde den Thron seines Königreichs auf ewig befestigen. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er eine Missetat begeht, will ich ihn mit Menschenruten züchtigen und mit Schlägen der Menschenkinder strafen. Aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie von Saul weichen ließ, den ich vor dir beseitigt habe; sondern dein Haus und dein Königreich sollen ewig Bestand haben vor deinem Angesicht; dein Thron soll auf ewig fest stehen!
Gott verheißt David einen Nachkommen, der größer sein wird als David. Davids Königtum und sein Haus sollen ewig bestehen. Seitdem leben die Israeliten in der Hoffnung auf diesen König, der nach David kommen soll und Israel vollkommene Ruhe schenken wird. Die Juden warten sogar heute noch darauf.
Und wenn wir weiter im Alten Testament lesen und Ausschau nach diesem König halten, lesen wir aufeinmal von Salomo, dem Sohn Davids.
Wir lesen Salomos Geschichte im Königebuch, wie er in 1. Kön 1 vor Davids Tod zum König gesalbt wird.

FOLIE

Und 1. Könige 2,12 sagt über ihn:
1. Könige 2,12 (SLT)
Und Salomo saß auf dem Thron seines Vaters David, und sein Königtum war fest gegründet.

FOLIE

In 1Kön 5,4-5 heißt es dann:
1. Könige 5,4–5 (SLT)
… und er hatte Frieden auf allen Seiten ringsum. Und Juda und Israel wohnten sicher ... solange Salomo lebte.
Wir merken schon, dass hier die gleichen Begrifflichkeiten auftauchen wie bei der Verheißung Gottes über den Nachkommen Davids.
Und Salomo baut dann auch ein Haus für den HERRN wie der HERR es David angekündigt hatte.
Als er den Tempelbau abschließt spricht Salomo dann in 1Kön 8,18-20 folgendes:

FOLIE

1. Könige 8,18–20 (SLT)
Aber der Herr sprach zu meinem Vater David: »… doch sollst nicht du das Haus bauen, sondern dein Sohn, der aus deinen Lenden hervorgehen wird, der soll meinem Namen ein Haus bauen!« Und der Herr hat sein Wort erfüllt, das er geredet hat; denn ich bin an die Stelle meines Vaters David getreten und sitze auf dem Thron Israels, wie der Herr geredet hat, und ich habe dem Namen des Herrn, des Gottes Israels, ein Haus gebaut.
Israel ist hier wirklich auf seinem Höhepunkt der Geschichte. Sie haben ein eigenes Land, herrschen über die Völker ringsum, sie haben Ruhe vor ihren Feinden und sogar einen eigenen Tempel. Gott wohnt in ihrer Mitte. Noch nie und auch nie wieder bis heute war Israel so mächtig und gesegnet wie unter Salomo. Wir könnten denken die Verheißung Gottes an David hat sich hier erfüllt. Und das ist auch so, aber nur zum Teil.
Denn wenn wir die Bibel weiterlesen, dann lesen wir in 1Kön 11, dass Salomo in Götzendienst fällt. Gott nimmt ihm das Königreich weg und Salomo stirbt. Über ihn heißt es dann Salomo tat was böse war in den Augen des HERRN. Und wir merken, Salomo ist nicht die entgültige Erfüllung dieser Verheißung, sondern er war nur ein Schatten von dem, der noch kommen soll. Er war ein Bild auf den zukünftigen König und sein zukünftiges Reich.

FOLIE

Und wenn wir die Königebücher dann weiterlesen merken wir, wie ein König nach dem anderen aus der Stammlinie Davids den Thron besteigt. Bei jedem König der kommt denkt man sich vielleicht ist das jetzt der verheißene König von dem Gott gesprochen hat.

FOLIE

Aber ein König nach dem Anderen enttäuscht und es wird immer schlimmer. Sie führen das Volk in den Götzendienst und sterben früher oder später. Ein paar wenige gehorchen Gott, aber wir sehen nichts von einem ewigen Thron und diesem glorreichen König, den Gott verheißen hat. Das ganze Volk kehrt Gott den Rücken zu. Und am Ende der Königebücher wird Israel sogar noch erobert und als Strafe Gottes in die Gefangenschaft geführt. Kein Nachkomme Davids hat seitdem je wieder auf dem Thron in Jerusalem gesessen. Das "Haus" Davids endet. Das "Haus" Gottes ist zerstört und das Volk geht ins Exil und verliert das verheißene Land.
Und man fragt sich: Wird Gott sein Versprechen noch erfüllen? Er hat doch gesagt: “Meine Gnade soll nicht von ihm weichen”. Hat Gott seine Gnade von seinem Volk weggenommen und es sich doch anders überlegt?
Nichts deutet darauf hin, dass Gott sein Versprechen noch erfüllen wird, ganz im Gegenteil.
Aber die Propheten verkündigen dem Volk Israel in diesem ganzen Leid: Verliert nicht die Hoffnung. Gott wird sein Versprechen erfüllen. Gott wird den neuen David senden. Es wird geschehen! Auch wenn alles so aussieht, als ob Gott seine Versprechen nicht hält, er wird sie halten! Nicht weil ihr so toll wärt, sondern weil er treu ist, auch wenn wir untreu sind.
Die Prophetenbücher sind voll davon. Sie kündigen einen neuen Bund an, den Gott mit dem Volk schließen wird und prophezeien den zukünftigen König Israels.
Aber nachdem Gott durch seine Propheten die Hoffnung verkündigt hat, herrscht nochmal 400 Jahre Stille. Gott spricht 400 Jahre lang durch keinen Propheten mehr zu Israel. Wann wird der verheißene König kommen?
Doch dann 1000 Jahre nachdem Gott sein Versprechen an David gegeben hat, lesen wir in Mt 1,1:

FOLIE

Matthäus 1,1 SLT
Geschlechtsregister Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams.
Des Sohnes Davids. Er ist da. Die Linie Davids setzt sich fort. Der König ist da. Als Jesus auf dieser Erde seine Wunder vollbracht hat, da haben die Menschen sich gefragt:

FOLIE

Matthäus 12,23 SLT
Und die Volksmenge staunte und sprach: Ist dieser nicht etwa der Sohn Davids?
Ja, er ist es. Der verheißene, ewige König ist da. Er ist der Sohn Davids der kommen soll. Der König Israels. Als der Engel Gabriel Maria angekündigt hat, dass sie schwanger werden wird, spricht er zu ihr:

FOLIE

Lukas 1,32–33 SLT
Dieser wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben; und er wird regieren über das Haus Jakobs in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
Jesus ist der verheißene König, er ist da! Doch dieser König ist anders. Er kommt nicht auf diese Welt und lebt in einem Palast, sondern wird in einem Stall geboren. Er lebt das einfache Leben eines Zimmermanns und kümmert sich nicht um Reichtum oder Luxus. Im Gegensatz zu den früheren Königen Israels ist sein Herz vollkommen auf seinen Vater ausgerichtet. Er ist der wahrhaftige Sohn Gottes. In seinem Herzen ist kein Götzendienst zu finden. Die früheren Könige liebten nur sich selbst und ihren Reichtum. Doch Jesus kam aus Liebe zu seinem Volk auf diese Welt. Und dieser König gibt am Ende sogar sein eigenes Leben am Kreuz, für sein Volk. Doch nicht, weil er wie David oder Salomo am Ende seines Lebens versagt hätte, sondern weil er durch seinen Tod sein Volk errettet.

Evangelium

Genau wie Israel haben wir alle gesündigt und Gott den Rücken gekehrt. Wir haben in unserem Leben Götzen gedient und Gott nicht an die erste Stelle unseres Lebens gestellt, sondern ihn mit billigen Götzen ersetzt. Das müssen nicht unbedingt goldene Götterfiguren sein, aber was hatte oder hat vielleicht immer noch den ersten Platz in deinem Leben? Dein Sport? Deine Arbeit? Die Familie? Pornografie? Auch wir, liebe Geschwister, haben andere Dinge in unserem Leben mehr geliebt als Gott. Geistlich gesehen hat Gott auch uns aufgrund unserer Sünde aus seiner Gegenwart verbannt und ins Exil geführt. Ein heiliger Gott kann keine Sünde akzeptieren.
Aber Jesus kam selbst in das Exil. Der König aus der Ewigkeit, aus der Gegenwart Gottes kam selbst in diese sündige Welt. Und als er am Kreuz hing und die Sünde der Welt auf ihm lag, da sprach er “Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen?”. Weil er unsere Sünde am Kreuz auf sich genommen hat, war er wie wir, völlig getrennt von dem heiligen Gott. Und seine Motivation dabei war einzig allein seine unverdiente Liebe zu seinem Volk. Genau wie bei Israel gab es keinen Grund uns zu lieben, aber er hat es getan. Genau wie bei David war es allein seine unverdiente und bedingungslose Gnade. Die Strafe, die wir eigentlich verdient hätten hat er an diesem Kreuz getragen. Er hat die Sünden seines Volkes auf sich genommen. Unser König hat den Tod und die Sünde, die größten Feinde seines Volkes, besiegt, indem er stellvertretend für uns am Kreuz gestorben ist. Und nachdem er aus dem Tod wieder auferstanden und in den Himmel gefahren ist, sitzt er auf seinem königlichen Thron im Himmel und regiert über sein Volk in Ewigkeit. Und jeder der von seinen Sünden umkehrt und an diese Botschaft, an das Evangelium glaubt, jeder der an diesen König glaubt, darf Teil seines Volkes sein und bekommt ewiges Leben in seinem ewigen Reich. Wer ist der König über dein Leben? Wen oder was setzt du auf den Theon deines Herzens? Wenn du noch nicht Teil seines Volkes bist, dann will ich dich heute ermutigen: Kehr um von deiner Sünde und sag dem Götzendienst in deinem Leben ab. Setz Jesus auf den Thron deines Lebens, glaube an ihn und stell dich unter seine Herrschaft. Denn eines Tages wird der König wiederkommen. Doch dieses Mal nicht als ein Baby in der Krippe, nicht als der demütige König, der gekommen ist um zu leiden und die Sünden seines Volkes auf sich zu nehmen. Das nächste Mal wird er kommen in Macht und Herrlichkeit und wird sprechen:

FOLIE

Lukas 19,27 (SLT)
Jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich König über sie werde — bringt sie her und erschlagt sie vor mir!
Das ist ein Vers aus einem Gleichnis und ist ein Bild für das kommende Gericht. Jesus wird an diesem Tag die Sünde und das Böse richten und deshalb auch dich. Du wirst dann selbst die Strafe für deine Sünde tragen müssen. Das was Jesus am Kreuz getan hat, das gilt nur für sein Volk. Glaub mir, du willst an diesem Tag kein Feind dieses Königs sein. Kehr um von deiner Rebellion und mach ihn zum König deines Lebens. Komm in sein Volk.
Dieser König ist größer als David und Salomo. Egal wie groß sie waren, sie sind noch nicht einmal vergleichbar mit ihm. Ihre Königreiche waren nur ein Schatten, auf das wahre und vollkommene Königreich. Jesus sagt selbst, dass er zwar ein Sohn Davids ist, aber dass er gleichzeitig Davids Herr ist. Er ist derjenige, der David in 2Sam 7 Knecht nennt. Er ist der menschgewordene Gott, der gekommen ist, um sein Volk zu erretten. Doch sein Reich ist nicht von dieser Welt. Seine Diener kämpfen nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die geistlichen Mächte der Bosheit, wie es in Epheser 6 steht. Das Haus, das er gebaut hat war kein materielles, vergängliches Haus aus Steinen, sondern ein geistliches Haus aus Menschen.

FOLIE

Paulus schreibt an die Gemeinde in Korinth in 1Kor 3,16
1. Korinther 3,16 SLT
Wißt ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid, und daß der Geist Gottes in euch wohnt?
Jesus hat durch seinen Tod die Gemeinde geschaffen. Die Gemeinde ist der geistliche Tempel Gottes in dem Gottes Gegenwart durch den Heiligen Geist lebt. Ist dir das bewusst? Die Gemeinde ist kein netter Verein in dem wir nur paar Lieder singen und Fußball spielen. Sie ist Gottes heiliger Tempel. Und wir sind lebendige Steine in diesem Bau. Und genauso wie Gott allein aus seiner Gnade an seinem Bund mit David festgehalten hat, so wird er auch an dem Bund zwischen ihm und seiner Gemeinde festhalten. Er ist treu. Niemand wird sein Volk aus seiner Hand reißen. Er wird dich beschützen und selbst die Pforten der Hölle können seine Gemeinde nicht überwinden, weil er souverän ist.
Der König ist da und er regiert.
Wie reagierst du auf diese Botschaft und auf diesen König? Auch wenn du schon Christ bist, wie reagierst du, wenn du das hörst?
Lasst uns einmal schauen, wie David auf diese Verheißung reagiert hat. Das wird uns zeigen, wie wir eigentlich auf diese wunderbare Botschaft reagieren sollten.
Lasst uns zuletzt noch die Verse 17-29 lesen.

FOLIE

2. Samuel 7,17–29 (SLT)
Alle diese Worte und diese ganze Offenbarung teilte Nathan dem David mit. Da kam der König David und setzte sich vor dem Herrn nieder und sprach: Wer bin ich, Herr, du mein Herr, und was ist mein Haus, daß du mich bis hierher gebracht hast? Und das war noch zu wenig in deinen Augen, Herr, du mein Herr; sondern du hast über das Haus deines Knechtes noch von ferner Zukunft geredet, und zwar, Herr, mein Herr, als Weisung für den Menschen! Was kann da David weiter zu dir sagen? Du kennst ja deinen Knecht, Herr, du mein Herr! Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du all dies Große getan, um es deinem Knecht zu verkünden!
Darum bist du, Herr Gott, auch so hoch erhaben; denn dir ist niemand gleich, und es gibt keinen Gott außer dir, nach allem, was wir mit unseren Ohren gehört haben! Und wer ist wie dein Volk, wie Israel, die einzige Nation auf Erden, um derentwillen Gott hingegangen ist, sie als Volk für sich zu erlösen und sich einen Namen zu machen und so großartige und furchtbare Taten für dein Land zu tun vor dem Angesicht deines Volkes, das du dir aus Ägypten, von den Heidenvölkern und ihren Göttern erlöst hast? Und du hast dir dein Volk Israel auf ewig als Volk fest gegründet; und du, o Herr, bist ihr Gott geworden!
So erfülle nun, Herr Gott, auf ewig das Wort, das du über deinen Knecht und über sein Haus geredet hast, und tue, wie du geredet hast, damit man ewiglich deinen Namen erhebe und sage: Der Herr der Heerscharen ist Gott über Israel! Und das Haus deines Knechtes David möge vor dir Bestand haben!
Denn du, Herr der Heerscharen, du Gott Israels, hast dem Ohr deines Knechts geoffenbart und gesagt: Ich will dir ein Haus bauen! Darum hat dein Knecht den Mut gefunden, dieses Gebet zu dir zu beten. Und nun, Herr, mein Herr, du bist Gott, und deine Worte sind Wahrheit, und du hast deinem Knecht so viel Gutes zugesagt. So lasse es dir nun wohlgefällig sein, das Haus deines Knechtes zu segnen, daß es ewiglich vor dir sei; denn du selbst, Herr, mein Herr, hast es gesagt. So möchte denn das Haus deines Knechtes mit deinem Segen gesegnet werden ewiglich!
Amen.

FOLIE

3. Davids Reaktion auf SEIN Vorhaben (V. 17-29)

Exegese

Davids Reaktion ist Anbetung. Auf diese wunderbare Botschaft, auf diese unverdiente Gnade, kann David nicht anders reagieren als seinen Gott anzubeten.
Und wir sehen wie David sich für absolut unwürdig hält. Und das ist er auch. “Wer bin ich und was ist mein Haus?”. David betont die Erhabenheit Gottes und seine eigene Niedrigkeit. Obwohl er König ist, weiß er um seine Stellung vor Gott.
Er bekennt, dass es alles Gottes Gnade und Wirken ist. Gott tut das nicht, weil David es verdient hätte, sondern weil er es so wollte. Es gibt keinen Gott wie den Gott Davids. Welches Volk hat einen Gott, der selbst gekommen ist um sein Volk zu erlösen? Er hat sich ein Volk erlöst und es wird ewig sein Volk sein. Er wird es nicht verwerfen, sondern Gott beschützt es und hält es.
Und am Ende bittet David darum, dass Gott seine Worte erfüllt. David fasst Mut zu ihm zu beten und Gott an seine Verheißungen zu erinnern. Er "klammert" sich an die Verheißung Gottes.

Anwendung

Lieber Bruder, liebe Schwester: Wenn wir das Evangelium hören, wenn wir von Gottes wunderbarer Gnade hören, kann Anbetung die einzig angemessene Reaktion sein. Auch wir sollten anerkennen, dass wir Gottes Gnade nicht verdient haben. Dass wir eigentlich unwürdig sind, dass Gott uns dazu auserwählt hat zu seinem Volk zu gehören. Wir haben diesen König nicht verdient. Kommt das in deinem Leben zum Ausdruck?

FOLIE

Veranschaulichung

Der Erweckungsprediger Charles Spurgeon hat einmal gesagt:
“Je heiliger ein Mensch wird, desto mehr ist er sich seiner Unheiligkeit (und ich würde hinzufügen und seiner Unwürdigkeit) bewusst.”
Menschen, die die Gnade Gottes erfahren haben, erkennen ihre eigene Unwürdigkeit und Sündhaftigkeit. Gott hat uns mit Christus alles geschenkt. Wer bin ich Herr, dass du mir Gnade erweist? Genau wie David in seinem Gebet sollten auch wir das zum Ausdruck bringen. Nicht durch einen frommen Schein, sondern durch eine wirkliche Herzenshaltung. Allein aus seiner Gnade hat er Sünder wie dich und mich errettet.
Wo ist eine Religion, in der Gott selbst Mensch wird, in der Gott selbst kommt, um sein Volk zu erlösen? Gott wurde Mensch in Jesus Christus und hat uns aus dem geistlichen Ägypten gerettet. Der erhabene König kam, um für sein Volk zu sterben. Auch wir dürfen jetzt Mut haben im Gebet vor den Thron des Vaters zu kommen, weil wir durch Jesu Blut heilig sind. Auch wir dürfen beten “Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden”. Wir sind auf ewig sein Volk und niemand wird dich aus der Hand deines Königs rauben. Wenn du zu seinem Volk gehörst, dann wird er dich bewahren und dich zum Ziel bringen.
Lieber Bruder, liebe Schwester, vertraue diesem König. Vertraue diesem Gott. Auch wenn du manchmal an seinen Verheißungen zweifelst, weil er sich Zeit lässt: Er wird sie erfüllen. Auch wenn wir seit 2000 Jahren auf die Wiederkunft Jesu warten, er wird kommen. Wir werden ewiges Leben haben und wir werden im himmlischen Jerusalem in seiner Gegenwart und Herrlichkeit leben. Lass uns daran glauben, dass Gott seine Verheißungen auch weiterhin erfüllen wird. Er hat uns nicht vergessen.
Und genau wie ein Herold damals durch das Land geschickt wurde, um eine Botschaft des Königs unverfälscht zu verkündigen, so sollen auch wir wie Herolde durch die Welt ziehen und das Evangelium unseres Königs unverfälscht verkündigen. Lasst uns Menschen in sein Volk einladen und in der restlichen Zeit auf dieser Erde ihm Ehre bringen.

FOLIE

Zusammenfassung

Ich möchte zum Ende kommen und die Predigt noch einmal zusammenfassen.

FOLIE

1. David spricht über sein Vorhaben (V. 1-7)
David möchte dem Herrn ein Haus bauen und spricht mit dem Propheten Nathan über sein Vorhaben. Aber Gott zeigt ihm, dass er in der Vergangenheit kein Haus benötigt hat und auch weiterhin keinen großen Tempel benötigt, wie die nichtigen Götzen um Israel herum. Er ist nicht an seinen Ort gebunden und nicht davon abhängig.

FOLIE

2. Gott spricht über SEIN Vorhaben (V. 8-16)
Nicht David wird dem HERRN ein Haus bauen, sondern der HERR wird David ein Haus bauen. Er wird David einen Nachkommen erwecken, der ein ewiges Königtum errichten wird. Und dieser König ist Jesus. Der verheißene König Israels ist gekommen und hat sich ein Volk durch seinen Tod erlöst. Er regiert über sein Volk und beschützt es.

FOLIE

3. Davids Reaktion auf SEIN Vorhaben (V. 17-29)
Und wir sehen Davids Reaktion auf SEIN Vorhaben. Auf seine Gnade. Er fällt in Anbetung und erkennt seine eigene Unwürdigkeit an. Davids Reaktion ist Anbetung. Und das ist auch ein Vorbild für uns. Auch wir sollen unseren König anbeten, ihn ehren und ihm dienen.
Der König ist da.
Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
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